International
Gesundheit

Ebola: Forscher finden zwei neue Medikamente gegen Virus

Forscher finden zwei neue Medikamente gegen Ebola

13.08.2019, 12:2413.08.2019, 12:29
Mehr «International»
In this Sunday, July 14, 2019 photo, women sell bananas by an Ebola awareness poster reading "together let's eliminate Ebola" in Beni, Congo DRC. The World Health Organization has decla ...
Ein Ebola-Plakat in Beni, Demokratische Republik Kongo.Bild: AP

Im Kampf gegen Ebola ist Wissenschaftlern ein wichtiger Fortschritt gelungen: Eine in der Demokratischen Republik Kongo durchgeführte klinische Studie habe ergeben, dass zwei neue Medikamente die Sterblichkeitsrate von Ebola-Patienten drastisch reduzierten.

Die Behandlung von Ebola-Patienten mit den Medikamenten REGN-EB3 und mAb114 habe die Sterblichkeitsrate auf 29 beziehungsweise 34 Prozent reduziert, teilte die US-Gesundheitsbehörde NIH am Montag mit. Die Behörde finanzierte einen Teil der Studie.

Unbehandelt liegt die Sterblichkeitsrate von Ebola-Infizierten bei 60 bis 67 Prozent. Auch nach der Therapie mit den bisher üblichen Medikamenten Zmapp und remdesivir stirbt noch rund die Hälfte aller Patienten.

Helfer beerdigen die Leiche eine Ebola Opfers in Beni in der Demokratischen Republik Kongo. (Archivbild)
Helfer beerdigen die Leiche eine Ebola Opfers in Beni in der Demokratischen Republik Kongo. (Archivbild)Bild: AP

Ab sofort einsatzbereit

Die endgültige Analyse der im November vergangenen Jahres begonnenen Studie werde zwar erst im Herbst erwartet, sagte der Direktor des NIH-Instituts für Allergien und Infektionserkrankungen, Anthony Fauci, der Nachrichtenagentur AFP. Doch die Schwelle für erfolgreiche Tests sei bei REGN-EB3 bereits erreicht, bei mAb114 fast.

Ein unabhängiges Gremium habe die Studie deshalb nach 681 Behandlungen abbrechen lassen. Ursprünglich seien 725 Behandlungen im Rahmen der Studie geplant gewesen. Beide Medikamente können damit ab sofort für die Therapie von Ebola-Patienten eingesetzt werden.

Wie das bisher verwendete Medikament Zmapp sind REGN-EB3 und mAb114 sogenannte monoklonale Antikörper, die unterbinden, dass das Ebola-Virus weitere Zellen im Körper des Infizierten ansteckt.

Prävention bleibt wichtig

Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigten, dass es möglich sei, die Sterblichkeitsrate bei Ebola «drastisch zu verringern», sagte Fauci. Allerdings sei der Kampf gegen Ebola-Ausbrüche vor allem eine Frage der Prävention.

«Der beste Weg, einen Ausbruch (der Krankheit) zu beenden, ist eine gute Impfung, ebenso wie eine gute Überwachung der Kontaktwege, die Isolation (von Patienten) und, letztlich, die Behandlung», sagte er.

Der Chef der gemeinnützigen britischen Organisation Wellcome Trust, Jeremy Farrar, erklärte, die Studienerkenntnisse würden «zweifelsohne Leben retten».

Seit dem Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo vor einem Jahr sind in dem zentralafrikanischen Land mehr als 1800 Menschen an dem Virus gestorben.

Das Virus wird von wilden Tieren auf Menschen übertragen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge verbreitet sich Ebola unter Menschen durch den direkten Kontakt mit dem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von Infizierten. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Gesichter der Ebola-Überlebenden
1 / 26
Die Gesichter der Ebola-Überlebenden
Ebola-Überlebende Sontay Massaley, 37, wurde am 12. Oktober aus dem Médecins Sans Frontières-Zentrum in Paynesville, Liberia entlassen, wo sie acht Monate wegen Ebola verbracht hatte. Sie war Verkäuferin auf einem Markt, als sie mit dem Virus infiziert wurde. Jetzt, nachdem sie die Krankheit überlebt hat, ist sie gegen das Ebola-Virus immun. (Photo by John Moore/Getty Images)
quelle: getty images europe / john moore
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Zahl der Ebola-Fälle im Kongo weiter gestiegen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Nach Jahren des Zwists: EU macht Schritt auf Erdogan zu
Nach jahrelangem Stillstand möchte die EU die Beziehungen zur Türkei wieder aufleben lassen.

Die Europäische Union habe ein strategisches Interesse an einem stabilen Umfeld im östlichen Mittelmeer und einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung, heisst es in einer in der Nacht zu Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Entscheidend sei aber, inwiefern sich Ankara konstruktiv beteilige.

Zur Story