Eine vermeintliche Innovation ist einer der grossen Aufreger der Leichtathletik-WM in Doha (Katar). Die in den Startblock integrierte Kamera verärgerte Athleten, prompt reagierte der Weltverband IAAF.
Die Idee zur neuen Kamera-Einstellung stammt von Westbury Gillett, dem IAAF-Produktionsdirektor. Seiner Meinung nach habe es den Fernseh-Zuschauern bislang gefehlt, einen «entscheidenden Moment des Dramas, nämlich die Gesichter der Athleten kurz vor dem Start, zu sehen.» Zuschauerreaktionen lassen eher den Schluss zu, dass so etwas niemand vermisst hatte.
In einer Mitteilung vor der WM freute sich IAAF-Fernsehdirektor James Lord auf die Neuerung. «Die Leichtathletik besteht aus aussergewöhnlichen Farben und Bewegungen im Wettbewerb, wir wollen dies alles der Welt auf eine neue und aufregende Weise präsentieren.»
Herkömmliche Kameras würden bloss den Kopf der Sportler von oben oder von der Seite zeigen. «Die neuen Kameras im Startblock fangen diesen wichtigen Moment vor dem Rennen ein. Hersteller Seiko hat brillante Arbeit abgeliefert.»
Ein Seiko-Chef betonte gegenüber der «Bild», man habe die Kamera zwar entwickelt, doch die Idee sei von der IAAF gekommen. «Ich habe auch davon gehört, dass die deutschen Sprinterinnen Probleme damit haben, allerdings nicht offiziell. Ich kann sie sogar verstehen. Das war nicht unsere Absicht. Aber die Entwicklung ist so neu, da müssen sich erst mal alle dran gewöhnen.» Nach der Intervention der Sportler werden die Bilder erst dann im Fernsehen gezeigt, wenn die Athleten bereits im Startblock sitzen, aber nicht, wenn sie noch im Begriff sind, sich in die Position zu begeben. (ram)
Naja, wenn schon keine Zuschauer im Stadion dann wenigstens Voyeurismus auf der Mattscheibe.
Also für mich sieht das aus, wie eine ganz normale Kamera à la 2012, die einfach unter den Rock filmt ¯\_(ツ)_/¯