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SVP-Frauen lancieren zwei Initiativen für weniger Abtreibungen

SVP-Frauen lancieren zwei Initiativen für weniger Abtreibungen

21.12.2021, 15:35
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Andrea Geissbuehler, SVP-BE, spricht zum DNA-Profil-Gesetz, an der Sondersession des Nationalrats, am Dienstag, 4. Mai 2021 in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Andrea GeissbühlerBild: keystone

Nationalrätinnen aus den Reihen der SVP haben zwei Volksinitiativen für weniger Schwangerschaftsabbrüche lanciert. Die erste will vor jedem Schwangerschaftsabbruch einen Tag Bedenkzeit einführen. Die zweite richtet sich gegen «die schockierende Praxis der Spätabtreibungen».

Die Initiantinnen um die SVP-Nationalrätinnen Andrea Geissbühler (BE) und Yvette Estermann (LU) begründen die Lancierung der «Einmal-darüber-schlafen-Initiative» und der «Lebensfähige-Babys-retten-Initiative» mit der Ablehnung entsprechender Vorstösse durch das eidgenössischen Parlament, wie sie am Dienstag mitteilten.

Bei jedem wichtigen Entscheid im Leben mache es Sinn, einmal darüber zu schlafen, schrieben die Initiantinnen zum ersten Begehren. Das gelte ganz besonders für Abtreibungen. Ein Tag Bedenkzeit schütze Frauen vor überstürzten Entscheidungen unter Druck und Stress.

18 Länder in Europa würden Bedenkzeiten unterschiedlicher Dauer schon kennen. Die Initiantinnen gehen davon aus, dass mit einer Bedenkzeit von einem Tag zehn Prozent der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz verhindert werden könnten.

Absolutes Recht auf Leben

Die zweite Initiative will ungeborenen Babys zu einem Zeitpunkt, in dem sie ausserhalb des Mutterleibes überleben und atmen könnten, ein absolutes Recht auf Leben zugestehen, dies analog zu Frühgeborenen. Rund 100 Babys pro Jahr könnten dadurch überleben, so die Initiantinnen.

Fortschritte in der Neonatologie ermöglichten es, dass Frühgeburten bereits in der 22. von 40 Schwangerschaftswochen gerettet werden können und gesund überleben, sofern sie angemessene intensivmedizinische Pflege erhalten.

Die Sammelfrist für die beiden Volksbegehren begann am Dienstag und dauert bis am 21. Juni 2023. Aus Synergiegründen werden die Unterschriften für beide Initiativen gemeinsam gesammelt, wie die Initiantinnen betonten. (aeg/sda)

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222 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goschi
21.12.2021 15:41registriert Januar 2014
jetzt versuchen die erzkonservativen auch hier über umwege dieses Recht der Frauen auf ihren körper zu beschränken.

Geissbühler und Estermann sind ja aber auch bekannte evangelikale pro-Lifer... sehr ekelhaft!
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pinex
21.12.2021 15:51registriert August 2014
Als ob man sofort beim positiven Schwangerschaftstest zur Klinik rennen würde um die Schwangerschaft abzubrechen. Die meisten Frauen "schlafen" bzw. denken wohl genug darüber nach...
Und was wollen sie genau mit den überlebensfähigen Babys machen? Kaiserschnitt in der 22. Woche, aufpäppelen (verursacht auch immense Kosten) und danach ins Heim? Zur Adoption freigeben? Oder doch den leiblichen Eltern/ bzw. Mutter aufzwingen?
So viele Fragen, eigentlich ists egal, diese Initiativen werden hoffentlich scheitern.
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fireboltfrog
21.12.2021 15:43registriert Januar 2018
Das passt zur „freiheitsliebende“ Partei 🙈
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