Nationalrätinnen aus den Reihen der SVP haben zwei Volksinitiativen für weniger Schwangerschaftsabbrüche lanciert. Die erste will vor jedem Schwangerschaftsabbruch einen Tag Bedenkzeit einführen. Die zweite richtet sich gegen «die schockierende Praxis der Spätabtreibungen».
Die Initiantinnen um die SVP-Nationalrätinnen Andrea Geissbühler (BE) und Yvette Estermann (LU) begründen die Lancierung der «Einmal-darüber-schlafen-Initiative» und der «Lebensfähige-Babys-retten-Initiative» mit der Ablehnung entsprechender Vorstösse durch das eidgenössischen Parlament, wie sie am Dienstag mitteilten.
Bei jedem wichtigen Entscheid im Leben mache es Sinn, einmal darüber zu schlafen, schrieben die Initiantinnen zum ersten Begehren. Das gelte ganz besonders für Abtreibungen. Ein Tag Bedenkzeit schütze Frauen vor überstürzten Entscheidungen unter Druck und Stress.
18 Länder in Europa würden Bedenkzeiten unterschiedlicher Dauer schon kennen. Die Initiantinnen gehen davon aus, dass mit einer Bedenkzeit von einem Tag zehn Prozent der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz verhindert werden könnten.
Die zweite Initiative will ungeborenen Babys zu einem Zeitpunkt, in dem sie ausserhalb des Mutterleibes überleben und atmen könnten, ein absolutes Recht auf Leben zugestehen, dies analog zu Frühgeborenen. Rund 100 Babys pro Jahr könnten dadurch überleben, so die Initiantinnen.
Fortschritte in der Neonatologie ermöglichten es, dass Frühgeburten bereits in der 22. von 40 Schwangerschaftswochen gerettet werden können und gesund überleben, sofern sie angemessene intensivmedizinische Pflege erhalten.
Die Sammelfrist für die beiden Volksbegehren begann am Dienstag und dauert bis am 21. Juni 2023. Aus Synergiegründen werden die Unterschriften für beide Initiativen gemeinsam gesammelt, wie die Initiantinnen betonten. (aeg/sda)
goschi
Geissbühler und Estermann sind ja aber auch bekannte evangelikale pro-Lifer... sehr ekelhaft!
pinex
Und was wollen sie genau mit den überlebensfähigen Babys machen? Kaiserschnitt in der 22. Woche, aufpäppelen (verursacht auch immense Kosten) und danach ins Heim? Zur Adoption freigeben? Oder doch den leiblichen Eltern/ bzw. Mutter aufzwingen?
So viele Fragen, eigentlich ists egal, diese Initiativen werden hoffentlich scheitern.
fireboltfrog