Schweiz
Arbeitswelt

Pendel-Statistik: Schau auf der Karte an, wo deine Nachbaren arbeiten

Pendler Schweiz Grafik
Egal ob mit dem Zug, Auto oder Velo: Hierhin pendeln die Leute aus deinem Wohnort.Bild: watson/shutterstock

Wo arbeiten eigentlich all die Leute aus deinem Wohnort? Hier gibt es die grosse Übersicht

Die Schweiz ist noch immer ein Land der Pendler. Doch in welche andere Gemeinde fahren die Arbeitnehmer deines Wohnorts am häufigsten zur Arbeit? Wir haben eine grosse Übersicht erstellt.
18.12.2020, 08:3014.01.2021, 14:55
Reto Fehr
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Im gleichen Ort wohnen und arbeiten, das gilt für viele Schweizer längst nicht mehr. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Die einen finden keine geeignete Wohnung am Arbeitsort, andere wollen nicht aus ihrer angestammten Gemeinde weg, wieder andere können es sich nicht leisten. Zudem sind Jobwechsel heute deutlich häufiger als früher – und nicht immer findet man am gleichen Ort wieder Arbeit.

Das alles führt zu Pendlerströmen, egal ob mit dem ÖV, dem Auto oder dem Velo. Das Bundesamt für Statistik (BfS) gibt mit der kürzlich veröffentlichten «Pendlermatrix» die Antwort darauf, aus welcher Gemeinde wohin gependelt wird (wie dies genau funktioniert, steht in der Infobox am Ende des Artikels).

Wir haben die aktuellsten Daten (2018) ausgewertet und für jede Gemeinde die Übersicht erstellt, wohin wie viele Personen pendeln und wie viele der Erwerbstätigen im eigenen Wohnort eine Stelle fanden:

In der Statistik werden Gemeinden, in welche im Vergleichsjahr 2014 mehr als fünf Personen pendelten, im Jahr 2018 aus Datenschutzgründen mit einem X ausgewiesen. Deshalb wird hier die genaue Anzahl nicht genannt. Wir haben dieses X in unserer Liste mit 1 - 4 Personen ersetzt. Für die Berechnung der prozentualen Anteile dieser Gemeinden, verwendeten wir den Wert 2.

Unter dem Sammelbegriff «Andere Gemeinde XY» wurden die Gemeinden zusammengefasst, in welche im Vergleichsjahr 2014 und im Jahr 2018 weniger als fünf Erwerbstätige pendelten.

So wurden die Daten berechnet
Das Bundesamt für Statistik (BfS) beschreibt das Vorgehen vereinfacht so:

Zunächst wurden auf Basis des AHV-Registers die Erwerbstätigen definiert: Als Erwerbstätige gelten Personen, die eine oder auch mehrere Beschäftigungen mit einem AHV-pflichtigen Lohn (d.h. mindestens 2300 Fr. pro Beschäftigung und Jahr) aufweisen. Die Matrix berücksichtigt dabei alle Personen, die im Dezember des jeweiligen Jahres erwerbstätig waren.

Danach wurden mittels STATPOP die Wohngemeinden der Erwerbstätigen identifiziert und mittels STATENT die Unternehmen, für die sie arbeiteten. Arbeitete eine Person für mehrere Unternehmen, wurde jenes Unternehmen als Arbeitgeber festgelegt, bei dem die erwerbstätige Person den höchsten Lohn bezog.

Anschliessend wurden mittels STATENT die Arbeitsgemeinden all jener Erwerbstätigen bestimmt, die in Einbetriebs-Unternehmen arbeiteten und deren Arbeitsort daher eindeutig eruiert werden konnte. Im Referenzjahr 2018 war dies bei rund der Hälfte der etwa 4 Millionen Erwerbstätigen der Fall.

Verfügten die Erwerbstätigen über einen Zweitwohnsitz und befand sich dieser näher an der Arbeitsstätte als die eigentliche Wohngemeinde, so wurde der Zweitwohnsitz als «Wohngemeinde» eingesetzt.

Die Erwerbstätigen der Mehrbetriebs-Unternehmen (2 Millionen Personen im Jahr 2018) wurden mittels eines Optimierungsalgorithmus einer bestimmten Arbeitsstätte des Unternehmens, für das sie arbeiteten, zugeteilt. Dabei wurde für jedes Unternehmen die Summe der Fahrzeit seiner Angestellten minimiert, dies unter Berücksichtigung der Anzahl Beschäftigter pro Arbeitsstätte (bekannt aus STATENT).

Da das Geschlecht der Erwerbstätigen – auch auf Niveau der Arbeitsstätten – bekannt war, arbeitete der Algorithmus geschlechtergetrennt, was die Genauigkeit der Zuteilung erhöhte.
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28 Kommentare
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p4trick
14.12.2020 08:22registriert März 2017
Umgekehrte Grafik wäre noch cool z.B. wo der ganze Verkehr in eine Stadt herkommt nicht nur wohin er geht
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Jein
14.12.2020 08:06registriert August 2017
Wäre hilfreich die Karte noch farblich einzufärben abhängig von der Prozentzahl die in der eigenen Gemeinde arbeitet, je dünkler desto mehr arbeiten in der eigenen Gemeinde. Man würde dann
die Ballungszentren schön sehen als dunkle Gemeinden umgeben von ganz hellen Gemeinden mit Pendlern, und umgekehrt würde man sehen das je weiter man sich von Städten entfernt der Anteil wieder ansteigt weil isolierte Gemeinden wenig Pendler haben (z.B. Val Müstair mit 90%).
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devotedtodreams
14.12.2020 08:37registriert September 2018
Ich wollte einfach nie am selben Ort wohnen und arbeiten, da man mich sonst auch eher auf der Strasse erkennen würde (ich arbeite in einer Bibliothek) ;)
Eine angemessene räumliche Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort hilft mir auch bei der Entspannung.
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