International
USA

Angriffe auf Asiatinnen: US-Staatsanwältin will Todesstrafe

Angriffe auf Asiatinnen: US-Staatsanwältin will Todesstrafe

12.05.2021, 05:43
Mehr «International»
FILE - This March 16, 2021 booking photo provided by the Crisp County, Ga., Sheriff's Office shows Robert Aaron Long, 22, accused of killing eight people, six of them women of Asian descent, in s ...
Der beschuldigte Robert Aaron.Bild: keystone

Nach einer Serie tödlicher Angriffe auf Asiatinnen im US-Bundesstaat Georgia will die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für den mutmasslichen Täter beantragen. «Ich habe zusammen mit meinen Mitarbeitern die Entscheidung getroffen, dass dieses Büro die Todesstrafe anstreben wird», sagte die Staatsanwältin des Bezirks Fulton, Fani Allis, am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz.

Nach einer Jury-Entscheidung werde der 22-jährige Beschuldigte unter anderem wegen vierfachen Mordes und Inlandsterrorismus angeklagt. Auf Basis eines in Georgia im vergangenen Jahr verabschiedeten Gesetzes werde sie wegen der Herkunft und des Geschlechts der Opfer beantragen, die Anklage um den Vorwurf des Hassverbrechens zu erweitern, sagte Allis.

Mitte März waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia acht Menschen erschossen worden. Sechs von ihnen hatten asiatische Wurzeln, sieben der Todesopfer waren Frauen. Als Motiv für die brutalen Angriffe nannte der weisse Tatverdächtige Sexsucht und das Ziel, die «Versuchung» durch Massage-Salons ausmerzen zu wollen. Die Taten fachten in den USA die Debatte über zunehmenden Hass gegen asiatischstämmige Amerikanerinnen und Amerikaner an.

Bei dem Prozess im Bezirk Fulton wird es um die Tötung von vier der Opfer in Atlanta gehen. Im Bezirk Cherokee steht noch eine weitere Anklage im Zusammenhang mit den anderen vier Opfern aus, die ausserhalb von Atlanta getötet wurden.

Allis wurde im vergangenen Jahr zur Distrikt-Staatsanwältin gewählt und ist seit Jahresbeginn im Amt. Die Staatsanwältin betonte am Dienstag, sie habe im Wahlkampf gesagt, dass sie sich keine Umstände vorstellen könne, unter denen sie die Todesstrafe beantragen würde. «Leider hat sich in den ersten Monaten meiner Amtszeit ein Fall ergeben, der meiner Meinung nach die ultimative Strafe rechtfertigt.» (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Jadon Sancho und Co. protestieren gegen Rassismus
1 / 6
Jadon Sancho und Co. protestieren gegen Rassismus
Beim 6:1-Sieg von Borussia Dortmund in Paderborn hatte Jadon Sancho eine klare Botschaft: Mit einem Shirt mit der Aufschrift «Justice for George Floyd» zeigte er sich solidarisch mit dem nach einem Polizei-Einsatz in Minneapolis verstorbenen George Floyd.
quelle: keystone / lars baron / pool
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So ist es, ein Schweizer-Asiate zu sein
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kanuli
12.05.2021 07:08registriert Mai 2020
Finde es schon seltsam, dass der Tod die "ultimative" Strafe sein soll. Ich muss sagen, der "schnelle" Tod ist für mich viel weniger schlimm wie: Zusehen wie alle Freunde einen vergessen, die Familie älter wird, man selbst älter wird, die Zukunft, welche man irgendwann mal hatte wird grau, bis man irgendwann realisiert, dass man keine mehr hat. Eingesperrt in einer kleinen Zelle, für den Rest seines Lebens. Und günstiger kommt es auch noch...
978
Melden
Zum Kommentar
avatar
Triple
12.05.2021 08:19registriert Juli 2015
Todesstrafe ist und bleibt einfach einer Demokratie unwürdig.
6710
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yolo
12.05.2021 06:40registriert Mai 2015
Nach vier Jahren Lug, Betrug und Xenophobie, geht Trumps Saat immer wie mehr auf. Auch nach seiner Abwahl.
379
Melden
Zum Kommentar
54
Noch mehr Todesfälle und Krankheiten – was die Bodenoffensive in Rafah bedeutet
Rafah ist der letzte verbliebene Schutzort für Binnenflüchtende im Gazastreifen. Aber auch die letzte verbliebene Hochburg der Hamas, so Israel. Darum sei eine Bodenoffensive alternativlos. Was das für die Menschen bedeutet.

Streunende Hunde graben verweste Leichen aus, knabbern an den Toten. Nebenan spielen Kinder. Viele Kinder.

Zur Story