Die kürzlich eröffnete Binhai-Bibliothek in der chinesischen Stadt Tianjin ist ein Hingucker:
Binnen kürzester Zeit gingen die Bilder des Büchertempels um die Welt.
Designt wurde das Bauwerk durch das holländische Architekturbüro MVRDV.
Pro Wochenende strömen rund 15'000 Besucher in die gut 100 Kilometer von Peking entfernt liegende Bibliothek.
Viele reisen gar nicht der Bücher, sondern der Selfies wegen an.
Nicht wenige Besucher dürften jedoch ein wenig enttäuscht sein ...
... denn wer genauer hinschaut, entdeckt schnell, dass die Regale gar nicht bis zur Decke mit Büchern vollgestopft sind. Es handelt sich zum grossen Teil nur um Bilder von Büchern.
Ursprünglich sei es der Plan gewesen, dass man die Bücher in den oberen Reihen durch Zimmer hinter den Regalen erreichen kann, erklärte das Architekturbüro MVRDV der Nachrichtenagentur AFP. Da der Zeitplan für den Bau der Bibliothek jedoch derart knapp berechnet wurde, mussten die Architekten diesen Plan wieder aufgeben.
Der stellvertretende Direktor der Bibliothek sagte gegenüber AFP, dass sogar die wenigen Bücher, die jetzt noch ausgestellt seien, ebenfalls aus dem Atrium verschwinden müssten. Sie werden in Kürze in die dazu vorhergesehenen Räume gebracht.
Das Atrium sei lediglich zum Lesen, zum Sitzen und zum Diskutieren da. Und natürlich zum Selfie-Machen. Doch auch damit haben einige Mühe. Wegen der unregelmässigen Bauweise der Treppen kommt es bei den aufs Smartphone fixierten Besuchern immer wieder zu Stolpern und zu Unfällen. (cma)