Frankreich, Tunesien, Kuwait, Somalia und Kobane in Syrien. An diesem Freitag gibt es immer neue Schreckensmeldungen. Drei Kontinente werden von islamistischen Terroranschlägen erschüttert.
Tunesien hat seinen bisher schlimmsten Terroranschlag auf ausländische Touristen erlebt - mit mindestens 37 Toten.
In Frankreich wurde in einer Gasfabrik bei Lyon erstmals in Europa ein Mensch von einem Dschihadisten geköpft.
In Kuwait starben mindestens 13 Menschen, als in einer Moschee eine Bombe explodierte.
In Kobane im Norden Syriens stieg die Zahl der seit Donnerstag von Kämpfern des «Islamischen Staates» (IS) getöteten Zivilisten auf über 150.
In Somalia hat die islamistische Schabab-Miliz eine afrikanische Friedenstruppe angegriffen, es gab 45 Tote.
Gibt es eine Verbindung zwischen den Attentaten?
Es ist kein Zufall, dass die Anschläge sich häufen: Wir befinden uns mitten im Fastenmonat Ramadan, einer Zeit der Besinnung für fast alle Muslime. Doch für Dschihadisten ist es ein Monat, in dem sie besonders aktiv sind, schliesslich sehen sie sich als Gotteskrieger.
Erst vor wenigen Tagen hatte der IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani in einer Ramadan-Botschaft Radikale in aller Welt dazu aufgerufen, im Fastenmonat «Ungläubige» zu töten. Der Freitag mit dem wöchentlichen muslimischen Mittagsgebet gilt als Tag besonderer Spiritualität - also als besonders attraktiv.
Haben sich die Täter untereinander abgesprochen?
Das ist eher unwahrscheinlich. Eine solche internationale Koordinierung wäre sehr aufwendig - und sehr auffällig.
Dazu kommt: Selbst wenn sich alle Täter auf den IS berufen sollten, gibt es doch grosse Unterschiede zwischen den Anschlägen. Sie haben wenig mit einem globalen Anschlagsplan zu tun, sondern sind geprägt durch ihren jeweiligen lokalen Zusammenhang.
In Kobane war die IS-Terrormiliz selbst am Werk. Der Anschlag war kein ernsthafter Versuch, die Stadt zurückzuerobern. Er sollte die Einwohner von Kobane terrorisieren und die kurdischen Milizen davon abhalten, weiter auf die IS-Hauptstadt Rakka vorzurücken. In einer Allianz mit arabischen Milizen hatten die kurdischen Kämpfer zuletzt wichtige Siege gegen den IS in Nordsyrien verzeichnet. Dabei halfen auch Bomben aus US-Flugzeugen.
Augenzeugen berichteten über den Anschlag in Frankreich, der Täter habe sich auf den IS berufen. Möglicherweise gibt es jedoch auch ein weltliches Tatmotiv: Der Ermordete war nach Angaben französischer Behörden der Arbeitgeber des Verdächtigen.
In Kuwait hat sich der IS zu dem Anschlag bekannt. Er galt einer schiitischen Moschee. Kuwait hat eine grosse schiitische Minderheit. Dem IS gelten Schiiten als Ketzer.
In Tunesien ist noch offen, welche Terrormiliz hinter dem Anschlag steckt. Es gibt inzwischen dort eine Vielzahl unterschiedlicher Gruppen. Al-Qaida und der IS sind beide in Tunesien vertreten. Die Rivalität der Terrorvereinigungen könnte dazu beitragen, dass es in dem Land immer mehr Anschläge gibt. Beide Gruppen wollen vermeintliche «Erfolge» vorweisen, um Unterstützer anzulocken. Schon seit längerem haben tunesische Dschihadisten zu einer Anschlagswelle im Sommer gegen Touristen aufgerufen.
Im Video: Anschlag auf Touristen in Tunesien
Lies hier über die Anschläge im Live-Ticker
#UPDATE French decapitation victim was suspect's boss: source close to probe http://t.co/SWQxntWkPM
— Agence France-Presse (@AFP) June 26, 2015
I am sickened by the attacks in Tunisia, France and Kuwait. Our countries stand together in combatting the horrors of terrorism.
— David Cameron (@David_Cameron) June 26, 2015
#BREAKING At least 19 dead in Tunisia hotel attacks: ministry
— Agence France-Presse (@AFP) 26. Juni 2015
At least seven people reported dead in attacks on hotel in Tunisia http://t.co/g5sAEOfgKA pic.twitter.com/CQHfWiM5oC
— Daily Mail Online (@MailOnline) 26. Juni 2015
British hotel guest in Tunisia: "There are people crying and hysterical" https://t.co/674p5sYVXd
— Sky News (@SkyNews) 26. Juni 2015
British tourists barricade themselves into their hotel rooms after gunfire on Tunisia beach http://t.co/KxHzAFSTPg pic.twitter.com/K2IWC7rSFu
— Sky News (@SkyNews) June 26, 2015
One gunman killed in suspected terror attack at popular tourist hotel in Tunisia http://t.co/3fKR2lL0BQ pic.twitter.com/rC1ywznHQc
— Sky News (@SkyNews) June 26, 2015
Sat in the pool and hear a noise like a gun, then an explosion then multiple shots and staff getting us back to the rooms.
— $te Ritchie (@PresCatSte) June 26, 2015
. @fhollande confirms 1 dead 2 injured #SaintQuentinFallavier; 1 man arrested; investigation is ongoing #Lyon pic.twitter.com/qvP7QhuWWR
— SilviaAmaro (@Silvia_Amaro) 26. Juni 2015
Pour localiser Saint-Quentin-Fallavier #attentat #Isère @bleu_isere pic.twitter.com/9sdeyv0HmC
— LeMatin.ch (@Lematinch) June 26, 2015
Decapitated body found after attack at factory in France: One person has been killed and several others injure... http://t.co/2LkMoLS1fA
— GbrilliantQ™ (@GbrilliantQ) June 26, 2015
Attentat ... http://t.co/YccMQjNYCb #attentat #attentaisere #saintquentinfallavier #colombes #goueta #alexisbachelay #pscolombes #airproduct
— Lionel FAUBEAU (@ilovecolombes) June 26, 2015
UPDATE [26.06-11:22] MAPPA Saint-Quentin-Fallavier #Isère #Lione #Francia #ATTENTATO #ESPLOSIONE +1 morto #feriti pic.twitter.com/AE3iZ8oQAx
— Emergenza24 (@Emergenza24) 26. Juni 2015
"Un homme est entré ds cette société, avec 1 drapeau de l'Etat islamique, il y a un homme qui a été retrouvé décapité" (@jmdecugis / @itele)
— iTELE (@itele) June 26, 2015
AFP reporting a man has been arrested over the attack at the factory near Grenoble #France
— Jasmine Coleman (@jasminecoleman) 26. Juni 2015