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Lauschangriff auf Donald Trumps Handy – Israel soll ihn bespitzelt haben

A massive election campaign billboard of the Likud party shows Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu, right, and US President Donald Trump in Tel Aviv, Israel, Sunday, Sept 8, 2019. Hebrew on the  ...
Wahlwerbung in Israels: Benjamin Netanyahu und der US-Präsident sind angeblich befreundet.Bild: AP

Lauschangriff auf Donald Trumps Handy – ausgerechnet Israel soll ihn bespitzelt haben

Rund ums Weisse Haus in Washington D.C. wurden IMSI-Catcher gefunden ...
12.09.2019, 15:4412.09.2019, 16:07
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Das US-Magazin Politico hat am Donnerstag mit einem Exklusivbericht für Aufregung gesorgt. Die US-Regierung sei zum Schluss gekommen, dass höchstwahrscheinlich Israel hinter einem Lauschangriff auf Donald Trump stecke.

Es seien Mobiltelefon-Überwachungsgeräte gefunden worden, in der Nähe des Weissen Hauses und anderer sensibler Orte um Washington, D.C. Dies hätten drei Quellen, frühere hochrangige US-Beamte mit Insider-Informationen bestätigt. Der Lauschangriff sei in den letzten zwei Jahren erfolgt.

Die Bespitzelung ist das eine, und selbst unter befreundeten Staaten üblich – wir erinnern uns an die NSA-Abhöraktionen gegen Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Und die Reaktion?

Ungewöhnlich mutet jedoch die Reaktion der Belauschten an, wie Politico schreibt. Im Gegensatz zu anderen «schamlosen Zwischenfällen», bei denen ausländische Spionagetätigkeit auf amerikanischem Boden entdeckt worden sei, habe die Trump-Administration die israelische Regierung nicht getadelt. Es habe keinerlei Konsequenzen gegeben für das Verhalten Israels, sagte einer der ehemaligen Beamten.

Wie IMSI-Catcher

Für die Abhöraktion wurden Miniatur-Überwachungsgeräte verwendet, «StingRays» genannt. Diese imitieren normale Mobilfunkantennen, so dass sich Smartphones über sie verbinden und ihren Standort und weitere Informationen mitteilen. Die hierzulande als IMSI-Catcher bekannten Geräte könnten auch Gespräche und Datennutzung erfassen, heisst es weiter im Politico-Bericht.

Die Vorrichtungen seien wahrscheinlich dazu bestimmt gewesen, den US-Präsidenten auszuspionieren, sowie seine besten Helfer und engsten Mitarbeiter. Ob die israelischen Bemühungen erfolgreich waren, sei nicht bekannt.

Politico ruft den laschen Umgang Trumps mit den Sicherheitsprotokollen in Erinnerung, die im Weissen Haus gelten. 2018 wurde berichtet, dass der Präsident öfters ein unzureichend gesichertes Smartphone benutzt habe, um mit Freunden und Vertrauten zu kommunizieren.

Ein Sprecher der israelischen Botschaft bestritt, dass Israel die Geräte platziert habe und sagte:

«Diese Anschuldigungen sind absoluter Unsinn. Israel führt keine Spionageoperationen in den Vereinigten Staaten durch, Punkt.»

Israels rechtsorientierter Ministerpräsident Netanjahu kämpft um seine Wiederwahl: Bei der Wahl am nächsten Dienstag zeichnet sich ein knappes Rennen zwischen dem rechtskonservativem Likud und dem oppositionellen Bündnis der Mitte, Blau-Weiss von Ex-Militärchef Benny Gantz, ab.

(dsc)

Wenn ein Mädchen im Holocaust Instagram gehabt hätte

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Mit Büchsenantennen gegen NSA-Bespitzelung
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Mit Büchsenantennen gegen NSA-Bespitzelung
Die US-Botschaft in Berlin. Darin versteckt sich eine Abhöreinheit des amerikanischen Geheimdienstes. (Bilder: zvg)
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In voller Fahrt ein Smartphone gefangen
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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FITO
12.09.2019 16:51registriert April 2019
Naja, die Erkenntnisse daraus sind wohl nicht für jeden Magen ertragbar.
Lauschangriff auf Donald Trumps Handy – ausgerechnet Israel soll ihn bespitzelt haben
Naja, die Erkenntnisse daraus sind wohl nicht für jeden Magen ertragbar.
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T13
12.09.2019 16:04registriert April 2018
«Diese Anschuldigungen sind absoluter Unsinn. Israel führt keine Spionageoperationen in den Vereinigten Staaten durch, Punkt.»
😂🤣🤣
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Pana
12.09.2019 16:25registriert Juni 2015
Trump fühlt sich wahrscheinlich geehrt. Natürlich will man ihn belauschen. Stable genius.
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

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