Nach tödlichem Unfall: SBB finden bei jeder dritten Türe einen Mangel
Der Unfall schockierte die ÖV-Schweiz: Anfang August wurde in Baden AG ein Zugbegleiter von einer Türe eingeklemmt, mitgeschleift und tödlich verletzt.
Nach dem tragischen Unglück liess die SBB die Türen aller 458 Einheitswagen IV, eines Rückgrats der Fernverkehrs-Flotte, auf Mängel überprüfen. Nun ist das Ausmass der Tür-Misere bekannt:
- Bei 458 kontrollierten Wagen und 1832 Türen wurden insgesamt 572 Mängel entdeckt.
- 69 Mal wurde beim Einklemmschutz ein Mangel in der Funktionsweise erkannt, wovon 7 nicht funktioniert haben.
Sämtliche sicherheitsrelevanten Mängel seien umgehend behoben oder die Türen gesperrt worden. «Somit ist sichergestellt, dass keine Türen mit einem Mangel am Einklemmschutz eingesetzt werden», teilten die SBB am Donnerstagmittag mit.
Noch sind aber nicht wirklich alle Züge kontrolliert worden. 90 Steuerwagen des Typs IC-Bt4 und 232 EuroCity-Wagen verfügten über modernere, aber ähnliche Türsysteme. Deshalb würden die SBB bei diesen Wagentypen bis Ende Oktober 2019 ebenfalls Sonderkontrollen durchführen, teilen die Bundesbahnen weiter mit. Die restliche Flotte verfüge über modernere Türsysteme mit zusätzlichen Sicherheitselementen.
(amü)
