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Champions League: Bayern schlägt Lyon und trifft im Finale auf PSG

Bayern's Serge Gnabry, right, celebrates his side's second goal with teammates Robert Lewandowski, center, and Thomas Mueller during the Champions League semifinal soccer match between Lyon  ...
Die Bayern jubeln über den 3:0-Sieg gegen Lyon und stehen im Finale der Champions League.Bild: keystone

Bayern nach Sieg gegen Lyon im CL-Finale – dabei hätte alles ganz anders kommen können

Hatte er beim 8:2 gegen Barcelona aufgetrumpft und brilliert, benötigte der FC Bayern München im Halbfinal gegen den Underdog Lyon etwas Glück, um mit einem 3:0-Sieg in den Final der Champions League vom Sonntag gegen Paris Saint-Germain einzuziehen.
19.08.2020, 23:11
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Das Spiel hatte längere Zeit keinerlei Ähnlichkeit mit dem Viertelfinal Bayern – Barcelona. Die Bayern hatten anfänglich grösste Mühe, gute Angriffe zu lancieren, auch weil die Defensive der Franzosen fast alles refüsierte, was in die Nähe des Strafraums kam. Dieses Fast bezieht sich auf einen Rush von Gnabry, der nach 18 Minuten an mehreren Gegnern der Strafraumgrenze entlang zog und den Ball schliesslich zum 1:0 ins Lattenkreuz schlenzte.

Als die Bayern auf diese Weise in Führung gingen, war der Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt. Zu dem Zeitpunkt hätte der klare Aussenseiter Lyon nicht nur führen können, sondern führen müssen. Nach vier Minuten zog der niederländische Nationalstürmer Memphis Depay nach einem schweren Fehler von Thiago Alcantara im Mittelfeld fast allein aufs Tor. Er kam auch an Manuel Neuer vorbei, traf aber von der rechten Seite vor dem verlassenen Tor nur ins Aussennetz.

Depays Sturmpartner Karl Ekambi – der Kenianer bekam in der Startformation den Vorzug gegenüber Moussa Dembélé, dem Doppeltorschützen beim 3:1 im Viertelfinal gegen Manchester City – narrte unmittelbar vor dem 0:1 die Münchner Abwehr. Er traf jedoch aus kürzester Distanz und bei voller Kontrolle über den Ball nur den Pfosten.

Auch in der zweiten Halbzeit, als die Bayern sich mit dem Vorsprung zu begnügen schienen, kreuzten die Franzosen oft gefährlich vor dem Tor auf. Dieses schien aber zugenagelt zu sein, sodass es der Mannschaft von Trainer Rudi Garcia nicht einmal zum Anschlusstor reichte. Das Schlussresultat war letztlich eine Mogelpackung.

Im ganzen Spiel zeigte sich, wo Hansi Flicks Bayern derzeit ihre Schwächen haben: im Defensivspiel. Wenn sie schon gegen Lyon derart viele Möglichkeiten zulassen, könnte es gegen Paris Saint-Germain und dessen hochkarätige Offensivabteilung ins Auge gegen.

Gnabry war nicht nur aufgrund seiner Tore der Mann des Spiels. Er war öfter im Abschluss zu sehen als der Goalgetter vom Dienst Lewandowski. Noch öfter war er an der Konstruktion der guten Angriffe beteiligt. Gnabrys glückloser Gegenpart war Karl Ekambi. Er spielte in Lyons Angriff hervorragend, aber er war der Spieler, der die meisten sehr guten Chancen nicht verwerten konnte. So brachte er früh in der zweiten Halbzeit in bester Position den Ball nicht an Goalie Manuel Neuer vorbei, der sich nur noch auf einen Reflex verlassen konnte.

Das 3:0 durch Lewandowski (88.)Video: streamja

Obwohl man die Bundesliga und die Ligue 1 zu den grossen fünf Ligen des europäischen Fussballs zählt, wird es am Sonntagabend im Estadio da Luz in Lissabon erstmals in der Geschichte der Champions League zu einem Final zwischen einer deutschen und einer französischen Mannschaft kommen. In den Zeiten des 1956 begonnenen Meistercups gab es nur einmal einen solchen Final: 1975 siegte Bayern München gegen Saint-Etienne 1:0.

Lyon - Bayern München 0:3 (0:2)
Lissabon. - SR Lahoz (ESP). -
Tore: 18. Gnabry (Kimmich) 0:1. 33. Gnabry 0:2. 88. Lewandowski (Kimmich) 0:3.
Lyon: Lopes; Denayer, Marcelo, Marçal (73. Cherki); Dubois (67. Tete), Caqueret, Bruno (46. Mendes), Aouar, Cornet; Depay (58. Dembélé), Ekambi (67. Reine-Adélaïde).
Bayern München: Neuer; Kimmich, Boateng (46. Süle), Alaba, Davies; Thiago (82. Tolisso), Goretzka (82. Pavard); Gnabry (75. Coutinho), Müller, Perisic (63. Coman); Lewandowski.
Bemerkungen: Lyon ohne Koné (verletzt). Bayern München komplett. 17. Pfostenschuss Ekambi. Verwarnungen: 35. Marcelo (Foul), 42. Marçal (Foul). 86. Mendes (Foul).

Der Liveticker zum Nachlesen:

(zap/sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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flo5
19.08.2020 23:06registriert August 2017
Na toll, ein Finale in dem man keinen Sieger sehen will!
201118
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