International
USA

«Sie haben nichts für uns getan»: Trump will Hilfsgelder für Mittelamerika streichen

President Donald Trump speaks with the media after stepping off Marine One on the South Lawn of the White House, Sunday, March 24, 2019, in Washington. The Justice Department said Sunday that special  ...
Bild: AP/AP

«Sie haben nichts für uns getan»: Trump will Hilfsgelder für Mittelamerika streichen

31.03.2019, 05:2431.03.2019, 07:35

Die US-Regierung hat den mittelamerikanischen Ländern El Salvador, Honduras und Guatemala erneut angedroht, Hilfsgelder zu streichen. Die Regierungen täten zu wenig gegen illegale Migranten, die versuchten, aus den drei Ländern in die USA zu gelangen.

«Sie haben nichts für uns getan», wird Präsident Donald Trump von US-Medien zitiert. Eine entsprechende Drohung hatte er bereits im Oktober ausgesprochen. Nun werde das Aussenministerium eine Direktive Trumps umsetzen, teilte das Ministerium am Samstag (Ortszeit) mit. Es soll auch der Kongress einbezogen werden.

Es geht um Zahlungen für die Jahre 2017 und 2018 im Gesamtvolumen von deutlich über 500 Millionen Dollar, die in weiten Teilen noch nicht geflossen sind. In den vergangenen zwei Jahren stellten die USA 1.3 Milliarden Dollar an Entwicklungshilfen für Zentralamerika bereit, vor allem für die drei genannten Länder.

Unklar war zunächst, ob die Demokraten mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus den Schritt verhindern können. Die «Washington Post» berichtete, eine Delegation der Demokraten, die am Wochenende zu Besuch in El Salvador war, habe die Absicht Trumps als «kontraproduktiv» bezeichnet.

Bekämpfung von Fluchtursachen

Homeland Security Secretary Kirstjen Nielsen testifies on Capitol Hill in Washington, Wednesday, March 6, 2019, before the House Homeland Security Committee. (AP Photo/Susan Walsh)
Kirstjen NielsenBild: AP/AP

Der Schritt kommt auch deshalb überraschend, weil die Ministerin des US-Ministeriums für Innere Sicherheit Kirstjen Nielsen gerade erst mit den drei Ländern eine Vereinbarung zur Eindämmung der Migration getroffen hatte. Politiker aus Lateinamerika erklärten, die Zahl von Flüchtenden gehe zurück. Experten erklärten gegenüber der «Washington Post», die Zahlungen gingen auch nicht direkt an die Regierungen, sondern an Hilfsorganisation, deren Projekte zur Bekämpfung der Fluchtursachen von den USA abgesegnet seien.

Trump drohte am Samstag erneut, die US-Südgrenze nach Mexiko zu schliessen. «Mexiko muss seine sehr strikten Migrationsgesetze nutzen, um die vielen Tausend Menschen aufzuhalten, die versuchen, in die USA zu gelangen», schrieb Trump auf Twitter. «Unsere Aufnahmekapazitäten sind erschöpft und wir werden Illegale nicht mehr aufnehmen», kündigte er an. «Der nächste Schritt ist, die Grenze zu schliessen.» Dies werde auch den Strom von Drogen eindämmen, der aus Mexiko in die USA fliesse. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
1 / 7
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
Bernie Sanders, Senator aus Vermont, Jahrgang 1941. Sanders ist zwar ein unabhängiger Senator, aber Mitglied der demokratischen Fraktion.
quelle: epa/epa / tannen maury
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die Probleme mit Trumps Mauer
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Zeit_Genosse
31.03.2019 10:01registriert Februar 2014
Der Schalter bleibt auf Wahlkampfmodus umgelegt. So hält er die Basis warm.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sauäschnörrli
31.03.2019 11:14registriert November 2015
„Es geht um Zahlungen für die Jahre 2017 und 2018 im Gesamtvolumen von deutlich über 500 Millionen Dollar, die in weiten Teilen noch nicht geflossen sind.“

Grosses Kino. Verpflichtungen die man vor über 2 Jahren einging, einfach einseitig als obsolet ansehen. Dass sollten sich alle die Geschäfte mit den USA machen möchten, dick hinter die Ohren schreiben.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Til
31.03.2019 10:45registriert März 2018
Weil man ja nur hilft, wenn man davon profitieren kann...
Das Konzept des Begriffs "Hilfe" ist diesem Obernarzissten natürlich völlig fremd
00
Melden
Zum Kommentar
17
Warum Trump jetzt seinem Kumpel Milei helfen muss
Das libertäre Wirtschaftsexperiment des argentinischen Präsidenten Javier Milei befindet sich in Nöten.
Vor rund 120 Jahren hat Joseph Conrad seinen Roman «Nostromo» veröffentlicht. Er spielt in einem fiktiven südamerikanischen Staat, der jedoch grosse Ähnlichkeiten zu Argentinien aufweist, und er hat eine deprimierende Botschaft: Das Land befindet sich in einer Endlosschleife von Krisen, Sozialrevolutionäre und Kapitalisten scheitern gleichermassen.
Zur Story