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Ihr Foto ging um die Welt: Jetzt sind sie und ihr ungeborenes Baby tot

Ihr Foto ging um die Welt: Jetzt sind sie und ihr ungeborenes Baby tot

14.03.2022, 08:2714.03.2022, 12:37
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Der Krieg in der Ukraine hat zwei Opfer mehr: Eine Frau und ihr Ungeborenes, die bei der Attacke auf eine Entbindungsklinik in Mariupol verletzt worden sind, sind verstorben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Letzten Mittwoch hatte die russische Arme eine Entbindungsklinik in der ukrainischen Stadt Mariupol bombardiert.

Ein Foto dieses Ereignisses ging danach um die Welt: Eine Frau liegt auf einer Bahre, während Männer sie durch die Trümmer vor dem Spital tragen. Sie streichelt ihren blutigen Unterleib, ihr bleiches Gesicht spiegelt den Schock über das Geschehene wider. Nun ist sie tot.

FILE - Ukrainian emergency employees and volunteers carry an injured pregnant woman from a maternity hospital that was damaged by shelling in Mariupol, Ukraine, March 9, 2022. The woman and her baby d ...
Mariupol, 9. März 2022.
watson hat entschieden, das Gesicht der Frau nicht zu verpixeln, da das Bild bereits zu einem ikonischen Foto des Krieges in der Ukraine geworden ist.
Bild: keystone

Die Schilderungen der Agentur sind tragisch: Der Chirurg Timur Marin habe festgestellt, dass das Becken der Frau gequetscht und ihre Hüfte abgetrennt gewesen sei. Beides eine Folge des russischen Angriffs.

Als die Mutter gespürt habe, dass sie ihr Baby wohl verloren hatte, soll sie den Ärzten zugerufen haben: «Tötet mich jetzt!» Später musste das Baby per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden, es habe aber «keine Lebenszeichen» mehr gezeigt, so der Chirurg. Mehr als 30 Minuten habe man danach versucht, die Mutter wiederzubeleben, allerdings ohne Erfolg. «Beide starben», sagte Marin gegenüber AP.

«Wenigstens kam jemand, um sie abzuholen», erklärte er – so landet sie nicht in den Massengräbern, die für viele der immer zahlreicheren Toten in Mariupol derzeit ausgehoben werden.

Der Kreml gibt an, das Entbindungskrankenhaus sei von ukrainischen Extremisten übernommen worden, um es als Stützpunkt zu nutzen – und es seien keine Patienten oder Sanitäter darin zurückgelassen worden. Beweise dafür legte der Kreml nicht vor. Der russische Botschafter bei der UNO und die russische Botschaft in London bezeichneten die Bilder als «Fake News». (yam)

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Bilder des Ukraine-Kriegs, die um die Welt gehen
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Bilder des Ukraine-Kriegs, die um die Welt gehen
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Putin, Nato und der Zankapfel: Der Ukraine-Konflikt einfach erklärt
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78 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scalina58
14.03.2022 08:36registriert April 2017
da kommen mir grad die Tränen!

ich dachte immer, es gäbe eine Genfer Konvention, die besagt, dass Krankenhäuser, Lazarette und sonstige Pflege-Einrichtungen nicht beschossen/bombardiert werden dürfen 🤔😏

irre ich mich? gibt es das nicht mehr oder gilt das für Putin nicht?
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Salvatore_M
14.03.2022 09:06registriert Januar 2022
Unendlich traurig. Einfach ohne Worte. - Heute Morgen gab es eine Reportage am Schweizer Radio zu den hohen Benzinpreisen, wo von ‘katastrophal‘ oder ‘Schockmoment‘ die Rede war. Aber das ist wirklich nichts im Vergleich zur Situation in den belagerten ukrainischen Städten. Was den Menschen in der Ukraine widerfährt, DAS ist schockierend und unmenschlich. Auch in den kommenden Tagen wird es weitere schlimme Nachrichten geben. Putin will die Ukraine einfach in die Kapitulation bomben und dabei scheint es ihm egal zu sein, wenn Frauen und Kinder sterben.
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Typu
14.03.2022 08:59registriert Oktober 2015
Russland wird für diesen Krieg über Generationen hinweg büssen.
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