Wissen
Gesundheit

Dieses kleine Tool zeigt dir, woran du sterben könntest

«Mors certa, hora incerta», sagt der Lateiner: «Der Tod ist gewiss, die Stunde ungewiss.» 
«Mors certa, hora incerta», sagt der Lateiner: «Der Tod ist gewiss, die Stunde ungewiss.»
Mors certa, hora incerta

Der Tod ist sicher – und dieses kleine Tool zeigt dir, woran du sterben könntest

25.01.2016, 09:2625.01.2016, 09:27

Es ist ein eher zweifelhaftes Privileg, das zum Tode Verurteilte geniessen: Sie kennen den Zeitpunkt ihres Ablebens schon vorher, und sie wissen auch, was die Todesursache sein wird. Wir dagegen verfügen in der Regel nicht über diese Information, und die meisten dürften froh darüber sein. Neugierig sind wir aber trotzdem. 

Da kommt dieses kleine Tool gerade recht. Mit seinen 783 zunächst überwiegend grauen, dann zusehends bunten Punkten ist es recht farbenfroh – vor allem wenn man bedenkt, welch morbide Informationen es enthält: Die Visualisierung zeigt für jedes verbleibende Lebensjahr die statistische Wahrscheinlichkeit der Todesursache. Und sie sagt uns, wie viel Prozent der Menschen in einem bestimmten Alter bereits gestorben sind. 

Gesundheit

Programmiert hat das schmucke Tool der Statistiker Nathan Yau, der offenbar eine gewisse Vorliebe für düstere Themen hat. Jedenfalls hat er bereits einen etwas frugaler wirkenden Kalkulator entwickelt, der uns anzeigt, wann wir – statistisch gesehen – sterben werden. 

Daten der US-Gesundheitsbehörde

«Wir» steht allerdings – diese Einschränkung sollte man nicht unterschlagen – für US-Amerikaner. Yau zieht für seine Tools nämlich die Daten der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) heran. Deren Datenbank «Underlying Cause of Death» listet die Todesursachen der US-Bevölkerung von 1999 bis 2014 auf. 

Bunte Punkte, morbides Thema: Das interaktive Tool «How You Will Die» zeigt die Wahrscheinlichkeit verschiedener Todesursachen. 
Bunte Punkte, morbides Thema: Das interaktive Tool «How You Will Die» zeigt die Wahrscheinlichkeit verschiedener Todesursachen.
Bild: Flowingdata.com

Mit Abstrichen gilt die Statistik aber auch für uns in der Schweiz. Man gibt Geschlecht, Alter und Ethnie – zur Auswahl stehen «White», «Asian», «Black» und «Native» – ein, worauf die Visualisierung beim gegenwärtigen Alter beginnt und die verbleibenden Jahre bis zum maximalen Alter von 100 durchläuft. Dabei verfärben sich immer mehr der im Quadrat angeordneten Punkte links mit einer der Farben, die für jeweils eine Todesursache stehen. Rechts zeigt ein Balkendiagramm die Häufigkeit dieser Ursachen für jedes Lebensjahr. 

«Externe Gründe» meucheln vor allem Junge

Die schwankt übrigens erstaunlich stark. In jungen Jahren sind die «External Causes», also Unfälle oder Verbrechen, viel häufiger. Mit fortschreitendem Alter sind es vor allem Krebs und Gefässkrankheiten, die das Feld beherrschen. Aber auch Geschlecht und Ethnie beeinflussen die Verteilung: Die Wahrscheinlichkeit, mit 30 Jahren an «externen Gründen» zu sterben, ist für eine weisse Frau und einen schwarzen Mann höchst ungleich. 

Doch egal, welche Parameter man eingibt – am Schluss ist man ohnehin tot. (dhr)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Berns subver­si­ve Strassenschilder
In der Schweiz sind Strassen in weisser Schrift auf blauem Grund gekennzeichnet. Ausser in der Berner Altstadt: Hier sind Strassenschilder rot, grün, gelb, schwarz und weiss. Diese Farbenpracht hat die Stadt Bern dem Feldzug Frankreichs von 1798 zu verdanken.
Die 20‘000 Berner Soldaten hatten gegen die von Norden einfallende, 35‘000 Mann starke französische Armee am Ende keine Chance. Solothurn war gefallen, die Berner Regierung hatte kapituliert, die 4100 Mann starke eidgenössische Hilfstruppe blieb passiv, und im 16 Kilometer entfernten Fraubrunnen stemmten sich an diesem 5. März 1798 wenige Tausend Berner unter dem Kommando des Generalmajors Karl Ludwig von Erlach vergeblich gegen die Übermacht.
Zur Story