Was sind deiner Meinung nach die grössten nationalen und globalen Herausforderungen? Diese Frage stellte Amnesty International rund 10'000 18- bis 25-Jährigen aus 22 verschiedenen Ländern.
Nebst den Problemen in ihrem Land, beurteilten die befragte Generation Z auch die weltweiten Probleme. Und in diesem Punkt ist man sich einig: 41 Prozent wählten den Klimawandel als eine der fünf grössten Herausforderungen dieser Erde, gefolgt von Umweltverschmutzung (36%) und Terrorismus (31%).
Interessanter ist allerdings, welche Probleme die jungen Menschen für ihr eigenes Land sehen. Einzig Kanada, Australien und Österreich sehen den Klimawandel auch in ihrem Land als das Problem Nummer eins. Bei den meisten befragten Ländern war es hingegen Korruption. Wir haben die jeweils grösste Herausforderung in einer Karte zusammengefasst.
In ganzen 10 der 23 untersuchten Länder ist Korruption das meistgenannte Problem. Besonders hoch sind die Anteile in afrikanischen und südamerikanischen Ländern, doch auch 60 Prozent aller Befragten in der Ukraine halten Korruption für ein grosses Problem in ihrem Land.
Den tiefsten Wert hat übrigens Schweden: Nur 7 Prozent aller befragten Schweden gab an, dass Korruption ein grosses Problem sei.
PS: Dani Huber merkt beim Vorbeilaufen an meinem Computer berechtigterweise an, dass diese Karte nochmals ein komplett anderes Bild gezeigt hätte, wären andere Länder wie beispielsweise China befragt worden.
Gute Nachrichten! Am wenigsten Sorgen macht die wirtschaftliche Instabilität uns Schweizern. Nur gerade 7 Prozent der 18- bis 25-Jährigen aus der Schweiz halten das für ein Problem.
Deutlich mehr mit wirtschaftlichen Schwankungen zu kämpfen hat Argentinien, es liegt mit einer Zustimmung von 59% auf Platz 1 der untersuchten Länder.
Wer in dieser Kategorie die undankbare Topplatzierung abräumt, überrascht wenig: In Indien, das unter anderem bekannt ist für die schlechte Luft in den Städten, gaben 45% an, dass Umweltverschmutzung zu den grössten Problemen des Landes gehören. Auch in der Schweiz ist das Thema aktuell: Mit 31% landet sie auf Platz 4.
Weniger Sorgen bereitet das Thema in Schweden (nur 11% halten Umweltverschmutzung für ein grosses Problem) und Südafrika (14%).
Dass die Veränderung des Klimas Menschen in der Schweiz Kopfzerbrechen bereitet, hat sich im Wahljahr 2019 deutlich gezeigt. Es verwundert also nicht, dass in der Schweiz die zweithöchste Zustimmung in dieser Kategorie erreicht wurde. Spitzenreiter ist Kanada.
Auf Nigeria, Brasilien und Südafrika ist die grüne Welle noch nicht übergeschwappt, sie erreichen alle nur einstellige Prozentwerte.
Drei von fünf jungen Menschen in Südafrika halten Gewalt gegen Frauen für eines der grössten Problemen ihres Landes. Damit erreicht Südafrika einen absoluten Spitzenwert im Vergleich zu den anderen befragten Ländern.
Weniger Thema ist die Gewalt gegen Frauen in Taiwan (6%), Ungarn (9%), in den USA und in Deutschland (beide 10%). In der Schweiz halten es 13 Prozent für eines der grössten nationalen Probleme.
Jeder dritte Befragte in Nigeria gab an, dass Terrorismus eines der grössten Probleme im ganzen Land sei. Deutschland liegt mit Platz 10 relativ weit vorne in der Auswertung, 16 Prozent der junge Leute halten Terrorismus dort für eine grosse Herausforderung. In der Schweiz waren es 7 Prozent.
"Rassismus/Ungleichheit" ist nicht das Gleiche bzw. eine unpräzisere Überkategorie davon. (Das soll natürlich nicht heissen, dass Rassismus kein Problem sei)