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Covid-19-Gesetz: So lange diskutierte der Nationalrat noch nie

Bis weit in die Nacht wurde gestern im Bundeshaus über das Covid-19-Gesetz beraten.
Bis weit in die Nacht wurde gestern im Bundeshaus über das Covid-19-Gesetz beraten. bild: shutterstock

So lange diskutierte der Nationalrat noch nie – die Rekorddebatte erzählt in 20 Tweets

09.03.2021, 11:3304.05.2021, 14:15
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So lange dauerte eine Nationalratssitzung noch nie. Erst nach Mitternacht konnten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in der Nacht auf Dienstag ihren Arbeitsplatz im Bundeshaus räumen. In der Sitzung über das Covid-19-Gesetz, die um 14.30 Uhr begann, hatten die Nationalrätinnen und Nationalräte über 50 Minderheitsanträge und 25 Einzelanträge zu entscheiden.

Das Letzte Wort war erst zehn Stunden und 15 Minuten später gesprochen. Doch beginnen wir von vorne. Die Rekordsitzung erzählt in 19 Tweets der Direktinvolvierten (und einem Bonus von unseren Kollegen von nau.ch).

Es ist Montagnachmittag. SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer «freut» sich auf die anstehende Sitzung ...

Schon bald nervt sich Parteikollegin Samira Marti über die Diskussionen der SVP-Vertreter. Sie bezeichnet diese als «Laien-Theater».

Auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran stellt die Anträge der SVP-Politiker in Frage ...

Derweil scheint der Lega-Vertreter Lorenzo Quadri ein lauschiges Plätzchen an der Sonne gefunden zu haben. Der Tessiner gewährt Einblicke in seine Naturfotografie-Skills.

Ganz anders die Gemütslage beim SVP-Fraktionschef: Thomas Aeschi will die Öffnung von Fitnesscentern und Restaurants per 22. März ins Gesetz schreiben lassen, scheitert aber mit dem Antrag.

Melanie Mettler hat offenbar keine Mühe mit der Monsterdebatte. Auch wenn es neben viel Sinn auch viel Unsinn auszudiskutieren gebe. «It's democracy, b***es», schreibt die GLP-Frau auf Twitter.

Die Sitzung zieht sich hin. Klug ist, wer für ausreichend Proviant gesorgt hat. Meret Schneider von den Grünen gönnt sich ein Sandwich. Vegan natürlich.

Die Sonne senkt sich über Bern. Ein Ende der Sitzung zeichnet sich nicht ab.

Der ganze Abend wird weiter diskutiert. Mitte-Präsident Gerhard Pfister twittert über eine Anfrage von Martullo-Blocher, die unter seinen Followern eine rege Diskussion auslösen wird.

Kurz vor Mitternacht ist das Wesentlichste durch. Die Grüne Franziska Ryser ist mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.

Ins gleiche Horn bläst Parteikollegin Aline Trede.

Auch Jürg Grossen von der GLP freut sich: «Der Nationalrat kommt zurück auf den Pfad der Tugend», schreibt er.

SVP-Mann Aeschi ist mit dem Ausgang der Sitzung indes nicht zufrieden. Er fühlt sich von der FDP im Stich gelassen.

Doch ganz durch sind die Volksvertreterinnen und Volksvertreter noch nicht. Um 23.45 Uhr muss noch über die Nachtragskredite zum Budget 2021 beraten werden.

Um 0.40 Uhr ist der Spuk dann endgültig vorbei. So spät seien die Lichter im Bundeshaus wohl noch nie gelöscht worden, vermutet Priska Wismer-Felder von der Mitte-Partei. Nationalratspräsident Andreas Aebi bestätigt die Vermutung : So lange dauerte eine Nationalratssitzung noch nie.

FDP-Nationalrat Christan Wasserfallen wünscht eine Gute Nacht.

Ganz alle gehen noch nicht ins Bett. Regula Rytz veröffentlicht zur späten Stunde Details zu den Abstimmungen.

Die Nacht ist kurz. Bereits um 8 Uhr wird im Nationalratssaal weiter diskutiert. SP-Nationalrat Roger Nordmann spritzt am Dienstagmorgen vor frühmorgendlichem Elan.

(cma)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Charlie Brown
09.03.2021 12:03registriert August 2014
...und wenn du denkst, der intellektuelle Bodensatz sei erreicht, tweetet Köppel einen geistigen Erguss. Henusode.
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LURCH
09.03.2021 15:04registriert November 2019
Wenn er und seine Sekte halt mit all ihren hanebüchenen Forderungen krachend gescheitert sind, lenkt man lieber wieder ab und fokussiert sich auf das altbewährte Thema Rassismus.
So lange diskutierte der Nationalrat noch nie – die Rekorddebatte erzählt in 20 Tweets\nWenn er und seine Sekte halt mit all ihren hanebüchenen Forderungen krachend gescheitert sind, lenkt man lie ...
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MacB
09.03.2021 12:36registriert Oktober 2015
Der Köppel am Ende schlägt wieder alles. Die Briten haben Hitler wohl nicht bekämpft, weil er ein Rassist war, sondern weil es um Machteinschränkung, Erhalt der europäischen Stabilität und letztlich auch ANgst um Verlust des eigenen Landes ging.

Das weiss der "Züsli" Köppel ganz genau und deshalb verachte ihn so. Er streut bewusst Nebelpetarden.
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