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7 Tipps für einen stressfreien Umgang mit Geld

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Frauen und Geld

7 Tipps für einen stressfreien Umgang mit Geld

Ein stressfreier Umgang mit Geld kann einen erheblichen Beitrag zu deiner Gesundheit und Zufriedenheit leisten. Hier sind 7 einfache Tipps, die dir helfen, eine «Geldhygiene» in den Alltag zu integrieren.
28.05.2020, 15:2929.05.2020, 08:36
Olga Miler
Olga Miler
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Heute war ich seit zwei Monaten wieder mal joggen. Total stolz, dass ich es geschafft hab, den inneren Schweinehund zu überwinden. Aber ich hatte auch eine gute Ausrede die letzten Wochen – so mit gebrochenem Schlüsselbein... Trotzdem. Das Ziel Anfang Jahr war ja ein anderes, nämlich es so 3-4 Mal pro Woche zum Sport zu schaffen.

Kennt ihr das? Man hat gute (und manchmal grosse) Vorsätze, dann schafft man es nicht, weil der Alltag dazwischenkommt und es passiert erst recht nix, weil man nicht mal den Start schafft (nächste Woche fange ich an, dann aber richtig).

Geld ist wie Fitness und beeinflusst unsere Gesundheit

Unser Umgang mit Geld beeinflusst unser geistiges Wohlbefinden, kann grossen Stress erzeugen und sogar unsere körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Frauen sind davon mehr betroffen als Männer.

  • In England gaben 40% der 25- bis 34-Jährigen, welche sich mit grösseren finanziellen Entscheidungen wie Hauskauf, Hochzeitsplanung oder Familienplanung beschäftigten an, dass diese Finanzentscheidungen ihnen regelmässig den Schlaf rauben.
  • Studien in den USA haben gezeigt, dass Personen mit mehr als zwei finanziellen Sorgen (z.B. Rente und Bezahlen von Studiengebühren) weitaus häufiger unter ernsthaften psychischen Problemen litten als solche mit z.B. nur einer Geldsorge.
  • Mehr als die Hälfte der Studenten in England hat Angst, dass Geldsorgen ihre mentale Gesundheit beeinträchtigen könnten. Sie sahen auch eine Beeinträchtigung ihrer Essgewohnheiten (53%), des Soziallebens (79%), der Noten (35%) und des Schlafs (41%).
  • Dass dies nicht nur junge Leute trifft, bestätigt eine Studie am Arbeitsplatz welche hervorhebt, dass Mitarbeiter durchschnittlich 13h pro Monat mit finanziellen Sorgen verbringen.

«Geldhygiene» kann helfen, Stress zu reduzieren und einen Beitrag zu deinem Wohlbefinden und Gesundheit zu leisten.

Dabei sind es oft nicht die grossen Strategien oder komplexe Finanzprodukte, sondern ganz einfache Dinge, die den Unterschied machen. Ähnlich wie bei Fitness ist es die Disziplin, die es ausmacht, nicht unbedingt die hochgesteckten Ziele. Die Belohnung ist, den Kopf für andere, spannendere Sachen frei zu haben, anstatt dass «sollte doch noch»-Gedanken unbewusst Energie rauben und Stress machen.

7 Tipps, um deine «Geldhygiene» nicht nur im Kopf umzusetzen:

  1. Konzentriere dich auf die 3 grössten Kostenfresser, die du selber beeinflussen kannst: Es macht keinen Sinn, sich über jeden Franken Gedanken zu machen, den grössten Hebel erreichst du am zeitsparendsten mit den grössten Positionen.
  2. Automatisiere, was geht: Daueraufträge für Steuern, Vorsorge, Krankenversicherung und alle anderen laufenden Positionen einrichten – inklusive Sparen und, wenn man will, investieren.
  3. 80% gemacht anstatt 100% Perfektion nur gedacht: Dein Finanzplan ist ein Fresszettel? Du hast nur alle 6 Monate Zeit, dein Budget zu prüfen? Egal. Anstatt Stunden damit zu verbringen, die beste Budgetapp zu finden, tut es auch ein Excel Spreadsheet. Das ist wie mit der Fitness, langfristig bringt es mehr, einmal in der Woche was zu tun, anstatt es vor sich hinzuschieben bis man den perfekten 5-Tage pro Woche Fitnessplan meistert.
  4. Plane 2x im Jahr einen Geldputz-Tag: Zeiten im Kalender blockieren. Am besten mit Sachen verbinden, die eh schon passieren müssen, z.B. Ausfüllen der Steuererklärung mit Überprüfung deines Finanzplans. Vorteile: Du sparst Zeit, weil Aktivitäten zusammenpassen und du kriegst den Kopf frei, weil die Action schon eingeplant ist.
  5. Verschaffe dir Übersicht: Viel Unsicherheit kommt davon, wenn du nicht weisst, was im schlimmsten Fall auf dich zukommt oder wie deine Situation wirklich aussieht. Daher z.B. beim Geldputztag grundehrlich durch die Finanzen durchgehen und auch mit dem Partner besprechen, wo ihr steht und hinwollt.
  6. Beim Admin-Kram Augen zu und durch: Leider ist es eben nicht immer «einfach». Bei neuen Tools ist immer noch viel Papier vorhanden, bei den monatlichen Rechnungen hat man mittlerweile jede Menge verschiedene Apps (meine Versicherung: wir haben auf digital umgestellt damit wir es für Sie einfacher machen), jede Menge Passwörter die gerne auch regelmässig vergessen gehen, weil man sie nicht jeden Tag braucht. Wo es geht, konsolidieren, Passwörter geschützt aufbewahren und wenn man sich für eine neue Sache, z.B. neuer Anbieter entschieden hat, dann durchziehen, bis der Papierkram erledigt ist, sonst ist die Gefahr da, dass die Idee auf halber Strecke im Admin-Sumpf stecken bleibt (das neue Konto meines Sohnes wartet immer noch auf eine Überweisung).
  7. Setze erreichbare Ziele: Genau wie bei der Fitness hilft es, motiviert zu bleiben, wenn du erreichbare Ziele hast anstatt riesige Brocken. Angst davor, Fehler zu machen, wenn du investierst? Fang mit 10 Franken an, um Erfahrung zu sammeln. Der Notgroschen von 3 Monatsgehältern scheint unmöglich? In kleinere Tranchen zerlegen, die du jeden Monat automatisch sparst.

Man muss kein Finanzexperte sein, es ist die Summe von kleinen Schritten, die mit der Zeit den grossen Unterschied ausmacht :-)

olga miler, frauen und geld, blog, watson
bild: zvg
Olga Miler ...
... war über zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der UBS tätig, unter anderem hat sie dort das Frauenförderungsprogramm Unique aufgebaut. Jüngst gründete sie das Start-up SmartPurse, eine Plattform, auf der sie digitale Kurse, Workshops und Coachings zum Thema Finanzen für Frauen anbietet. Ab dem 27. Januar wird uns Miler im watson-Blog «Frauen und Geld» an ihrer Expertise teilhaben lassen.

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9 Kommentare
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Nathan der Weise
29.05.2020 06:30registriert Juli 2018
Seit der zweiten Klasse führt meine Tochter ein „Milchbüchlein“ über Einnahmen und Ausgaben vom Taschengeld.
Umgang mit Geld muss gelernt werden, dass andere ist das man sich gegen den „gesellschaftlichen „ Druck wehren kann. Nur weil der Nachbar ein neues Auto hat brauche ich auch nicht gleich eins oder in der selben Preisklasse.
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mrgoku
28.05.2020 16:42registriert Januar 2014
solche sachen sollte man eigentlich in der oberstufe beigebracht bekommen.... aber lieber algebra weil algebra einem ja durchs leben bringt
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