Was wollen wir zuerst hören? Die guten oder die schlechten Neuigkeiten? Patrick Mathys vom BAG entscheidet, die Schlechten als erstes zu verkünden: «Die Situation in der Schweiz hat sich einmal mehr nicht in die gewünschte Richtung entwickelt», sagt er an der Konferenz. Kurz: Die Fallzahlen stagnieren weiterhin auf hohem Niveau und der R-Wert liege über 1.
Nun zum Erbaulichen: Die Hospitalisationen und Todesfälle nehmen ab, sagt Mathys. Weshalb das so ist, können die Experten nicht mit Sicherheit sagen. Ein Faktor könnte die Vorsicht der Bevölkerung über die Feiertage gewesen sein.
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Aufgrund des R-Werts rechnet die Taskforce des Bundes mit einer Zunahme der Fallzahlen. Die Positivitätsrate stagniert laut Expertengruppe ebenfalls auf hohem Niveau – derzeit fallen durchschnittlich 16.2% der Tests positiv aus.
Philippe Girard von der Zulassungs- und Kontrollbehörde Swissmedic ergreift das Wort: Der Moderna-Impfstoff werde für eine beschränkte Zeit zugelassen. Der Impfstoff soll zweimal in einem Abstand von einem Monat verabreicht werden. Klinische Tests von Moderna haben auch Menschen über 65 Jahren getestet.
«Nach der Untersuchung der zur Verfügung gestellten Daten gehen wir davon aus, dass die Impfung sicher ist», sagt Girard. Die Nebenwirkungen gleichen der einer Grippe-Impfung. Allergiker, sowie schwangere Frauen sollten sich nicht impfen lassen.
Können Herr und Frau Schweizer ihren Impfstoff selbst aussuchen? Wohl eher nicht, denn die Impfzentren haben entweder den einen (Biontech/Pfizer) oder den anderen (Moderna). «Es ist vor allem wichtig, möglichst viele Menschen zu impfen, egal mit welchem Impfstoff», sagt Girard. Weitere Zulassungen anderer Stoffe können laut Swissmedic noch Wochen dauern.
Morgen vormittag werden 200'000 Impfdosen von Moderna eintreffen, sagt Nora Kronig. Bundesrat Alain Berset bestätigt die Information auf Twitter. Bisher sei der Impfprozess in der Schweiz gut angelaufen.
«Die einzige Problematik sind die langen Wartezeiten. Das ist aber nicht nur in der Schweiz so», sagt die Vizedirektorin des BAG. Eine Million Impfdosen soll im Februar eintreffen. Bis im Sommer soll dann der Rest der 7.5 Millionen Dosen von Moderna und 3 Millionen Dosen von Biontech eintreffen, antwortet Kronig. Der Bund arbeite daran, dass diese Dosen möglichst rasch eintreffen.
Nächste Woche dürfte gemäss BAG eine dritte Lieferung von Biontech mit 126'750 Impfdosen im Land eintreffen. Damit stünden der Schweiz 560'750 Impfdosen zur Verfügung, mit denen 4% der Bevölkerung geimpft werden können.
Wer zuerst geimpft wird und somit zur bevorzugten Gruppe zählt, obliegt der Verantwortung der Kantone. Wie schnell und wie viel geimpft wird, könnte deshalb zwischen den Kantonen variieren.
Kantonsärztin Linda Nartey erklärt, dass mit dem neuen Impfstoff in den Kantonen auch neue Impfstrategien entwickelt werden müssen. Die Hygiene- und Abstandsmassnahmen gelten jedoch weiterhin. Die Experten zeigen sich besorgt, dass ein Teil der Bevölkerung mit dem Eintreffen der Impfdosen unvorsichtiger werden könne.
Die Impfungen bieten gemäss den Experten auch vor den neuen Mutationen «einen gewissen Schutz». Die Virusvarianten seien in den Kantonen unterschiedlich eingetroffen. Einige Kantone seien aber bereits stärker betroffen. In Wengen musste aufgrund der Risiko-Evaluation das Lauberhorn-Ski-Rennen abgesagt werden.
Man unternehme alles mögliche, um weitere Fälle aufzudecken. «Es ist ein enormer Aufwand», sagt Nartey. Sie gehe davon aus, dass Wengen bald eine Verlangsamung der Virusverbreitung erreiche: «Wengen ist ein Lehrbeispiel.» Man konnte fast alle Fälle auf eine Person zurückführen, die aus Grossbritannien eingereist ist. «Nach wenigen Tagen hat sich das Virus bereits sehr schnell verbreitet.»
«Die Regelung war klar», sagt Nartey. «Die Person (Anm.d-Red. aus Grossbritannien) hätte in Quarantäne sein müssen.» Ob die sechs bestätigte Fälle aus Wengen (Stand Montag) die Virus-Mutation ist, ist noch noch nicht bekannt. «Aber mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei allen Fällen um die Virus-Variante.»
in Grossteil der Verbreitung in Wengen habe im privaten Rahmen stattgefunden, sagt Nartey. «Der Arbeitsalltag und auch der private Rahmen spielt die grösste Rolle.»
(adi)
Kann mir jemand erklären was damit beabsichtigt wird?
Oder vielleicht, dass die Schulkinder Ferien hatten?
Falls ja oder er ist mit dem Auto ungetestet zu uns gekommen, bitte einmal zur Kasse 1...