Chaos pur: In Mumbai ist in einem Tag so viel Wasser gefallen wie sonst in einem Monat. Bild: AP/AP
Jetzt kommt der Herbst: Im Laufe des Donnerstags zieht eine massive Kaltfront über die Schweiz. Die Temperaturen stürzen in den Keller, bald schlottern wir bei 18 Grad. Damit ist der Sommer 2017 wohl gelaufen.
Der Wetterumsturz bringt in den nächsten Tagen sehr viel Regen.
Die Mengen sind aber vergleichsweise klein, wenn wir einen Blick nach Indien wagen ...
Die indische Megacity Mumbai ist schon unter normalen Umständen eine total verrückte Stadt. Sintflutartiger Monsunregen hat die 20-Millionen-Metropole in den letzten Tagen unter Wasser gesetzt. Das Chaos erreicht ganz neue Dimensionen. Bislang sind in den Fluten mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.
Besonders betroffen ist natürlich die Eisenbahn, das wichtigste Transportmittel Mumbais. Der Monsun hat ganze Bahnhöfe geflutet. Die Züge verkehren – Mumbai halt – selbst bei Hochwasser weiter.
«Das ist kein Boot, sondern ein Pendlerzug», schreibt ein Twitter-User vielsagend.
Pendler stehen derweil auf den gefluteten Perrons. Und hoffen dass noch ein Zug vor der Sinflut kommt.
In Mumbai ist in einem Tag so viel Regen gefallen wie sonst in einem Monat. Treppen verwandeln sich plötzlich in reissende Wasserfälle.
Die Fluten lösen aber nicht nur viel leid aus, sondern schreiben auch schöne Gesichten.
Ein Mann wollte etwa um jeden Preis verhindern, dass seine Angebetete nasse Füsse bekommt. Deshalb hat er kurzerhand mit Plastikstühlen eine mobile Brücke konstruiert.
Die Wassermassen haben auch den Flughafen von Mumbai geflutet. Die Fahrer von Versorgungsfahrzeugen versuchen, sich durch die Fluten einen Weg zu den Flugzeugen zu bannen. Dennoch mussten unzählige Flüge annulliert werden.
Die Schäden durch die Fluten sind immens. In Vororten von Mumbai stürzten zwei Häuser ein, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dabei seien zwei Kleinkinder und ein 40-Jähriger ums Leben gekommen. «Ein höher gelegenes Haus ist auf das darunter gestürzt und dort sassen die Bewohner fest», sagte der Polizeisprecher. Die Beseitigung der Trümmer dauere an.
In Mumbai sind unter anderem die zwei grössten Börsen des Landes beheimatet. 2005 wurden bei Überschwemmungen mehr als 500 Menschen getötet, die meisten von ihnen den Elendsquartieren. Dort lebt die Hälfte der Einwohner des früheren Bombay.
Die Menschen lassen sich trotz Hochwasser nicht von ihren Prozessionen abhalten. Bild: AP/AP
In Südasien herrscht derzeit Monsun. Durch die Überschwemmungen infolge der heftigen Regenfälle kamen in den vergangenen Wochen in Indien, Nepal und Bangladesch mehr als 1000 Personen ums Leben.
(amü/sda)
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