Wirtschaft
Schweiz

Hans-Ulrich Meister soll Implenia-Präsident werden

Hans-Ulrich Meister soll Implenia-Präsident werden

08.02.2016, 09:4408.02.2016, 11:03

Von der Bank- in die Baubranche: Hans-Ulrich Meister, bis letzten Oktober Geschäftsleitungsmitglied der Credit Suisse, wechselt zu Implenia. Der Baukonzern schlägt ihn als neuen Verwaltungsratspräsidenten vor.

In die hemdsärmeligere Baubranche dürfte der 56-jährige Schweizer gut passen. Er galt stets als bodenständiger «Chrampfer», brachte es damit jedoch fast bis an die Spitze der zweitgrössten Schweizer Bank. Seit 2008 war er Chef des Schweizer Geschäfts bei der Credit Suisse. Drei Jahre später wurde er zusätzlich Chef der weltweiten Vermögensverwaltung.

Hans-Ulrich Meister wechselt zu Implenia
Hans-Ulrich Meister wechselt zu Implenia
Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS

In dieser Funktion erlangte er vor zwei Jahren auch ausserhalb der Bankbranche in unglücklichem Zusammenhang Berühmtheit. Mit seinem früheren Chef Brady Dougan und zwei anderen Topmanagern der Credit Suisse musste Meister sich im US-Senat kritischen Fragen zum früheren Umgang der Bank mit US-Steuerpflichtigen stellen. Die für Schweizer Verhältnisse ungewohnt konfrontative Anhörung erregte auch hierzulande breites Aufsehen.

Branchenintern war Hans-Ulrich Meister bereits zuvor ein grosser Name gewesen. Manche hatten ihn in vergangenen Jahren sogar als künftigen Chef der Credit Suisse gesehen. Doch dazu sollte es nicht kommen. Im März letzten Jahres wurde der Ivorer Tidjane Thiam als neuer Chef vorgestellt. Ein halbes Jahr später musste Meister gehen. Seine beiden früheren Untergebenen Thomas Gottstein und Iqbal Khan führen heute das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung.

Nun wechselt Meister also zu Implenia: An der nächsten Generalversammlung am 22. März soll er zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt werden, wie der Baukonzern am Montag mitteilte. In der Mitteilung von Implenia wird Meister als «dynamische Führungspersönlichkeit» und als «ausgezeichneter Kenner der Schweizer Wirtschaft» gelobt. Er werde zur positiven Entwicklung von Implenia beitragen.

Meister ersetzt bei Implenia Hubert Achermann. Dieser trat letzte Woche per sofort als Verwaltungsratspräsident zurück. Als Grund wurde Achermanns starke Beanspruchung durch weitere Verwaltungsratsmandate bei Georg Fischer und der UBS sowie durch seine Engagements im kulturellen Bereich geltend gemacht. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Was, wenn uns die Medikamente ausgehen?
Eins von sieben Antibiotika ist in den letzten fünf Jahren vom Schweizer Markt verschwunden. Als Grund nennt eine neue Studie den steigenden Preisdruck. Die Branche verlangt ein Umdenken.
Es sind ungemütliche Nachrichten aus dem Bundesamt für Gesundheit: «Aktuell kann die Versorgung mit Arzneimitteln nicht in allen Fällen sichergestellt werden», schreibt die Behörde Ende Oktober. Die Liste der Versorgungsengpässe wächst weiter, über 700 Medikamentenpackungen sind nicht lieferbar. Es fehlen starke Schmerzmittel, Impfungen, Insulin und Antibiotika. Alleine die Liste zeigt: Der Kreis der Betroffenen ist gross.
Zur Story