10 ungeschriebene Gesetze, wie im Ausland Auto gefahren wird
Japan: Explosivstart an der Ampel
Höflich ist in Japan, wer an der Ampel bei Grün möglichst flott in die Gänge kommt. Die Idee dahinter ist einfach: So soll möglichst vielen nachfolgenden Fahrzeugen die Durchfahrt ermöglicht werden. Vielleicht sollte man diesen Brauch auch in der Schweiz einführen.
Schweden: Man macht Platz
Wer mit dem Auto im weitläufigen Schweden unterwegs ist, von Jokkmokk nach Gällivare oder von Blattnicksele nach Sorsele zum Beispiel, dem sind die schwedischen Überlandstrassen ein Begriff. Autobahnen gibt es im Norden keine. Wieso auch. Der Verkehr ist derart marginal, dass man nur gelegentlich auf andere Automobilisten trifft. Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass in Schweden aufrückenden Fahrzeugen, die schneller unterwegs sind, grosszügig Platz gemacht wird, indem an den rechten Rand ausgewichen wird.
Japan II: Rückwärtsparkieren!
Und noch ein Schmankerl aus Japan: Auf der Insel gehört es zum guten Ton, rückwärts in die Parklücke zu fahren!
Parkplatz in Japan Nr. 1
Parkplatz in Japan Nr.2
Südafrika: Auch da macht man Platz
Wie in Schweden weicht man auch in Südafrika schnelleren Fahrzeugen aus. Aber nach links (Linksverkehr). Wer überholen darf, bedankt sich mit dem Pannenblinker.
Italien (Sardinien): Die 50-80-120-Regel
Von einer einheimischen Quelle erfahren wir aus Sardinien die 50-80-120-Regel. Wenn Überland die Tempolimite von 50 km/h signalisiert wird, wird 80 km/h gefahren. Dabei muss man allerdings darauf vorbereitet sein, von jemandem mit 120 km/h überholt zu werden – auch wenn eine ausgezogene Linie oder gar zwei eigentlich ein Überholverbot signalisieren.
USA – Kalifornien: Überholen auf der rechten Spur
Kalifornien hat kein Geld. Obwohl hier die wertvollsten und umsatzstärksten Firmen der Welt angesiedelt sind, hat die eigenartige Steuerpolitik den Staat schon mehrere Male an den Rand eines Bankrotts getrieben. Der Geldmangel macht sich auch auf den Highways bemerkbar. Die rechte Spur, dort wo die schweren Lastwagen durch den Golden State donnern, gleicht in der Regel einer Kraterlandschaft. Viele Kalifornier haben es sich deshalb angewöhnt, auf der linken, weniger holprigen Spur zu cruisen – gemütlich, ungestresst, kalifornisch halt.
Dass es sich dabei eigentlich um die Überholspur handelt, kümmert viele Kalifornier nicht. Sie halten stur die Spur. Deshalb ist es nicht unüblich, dass auch auf der rechten Spur überholt wird. Verboten ist dies nicht – es war nur lange Zeit kein Usus.
Indien: Schuld ist der mit dem teureren Fahrzeug
Wahre Horrorberichte überliefern ausländische Autofahrer aus Indien. Von «Anarchie» bis zu «versuch es erst gar nicht» oder «egal, was du tust, Hauptsache, du tust es hupend» ist jede Warnung dabei. Wer sich davon nicht einschüchtern lässt, dem sei geraten, ein möglichst schäbiges Vehikel zu mieten. Bei Unfällen habe sich die Grundregel herauskristallisiert, dass der Fahrer des grösseren und teureren Gefährts gebüsst werde – egal, wer der tatsächliche Verursacher sei.
Japan III: Hupen als Dank
Kehren wir zurück ins Land der aufgehenden Sonne. Obwohl, wie bereits erwähnt, Schnellstarts an den Ampeln höflich sind, wird nicht gehupt, wenn jemand einmal eine Grünphase verschläft. Grundsätzlich wird die Hupe in Japan nur sehr wenig benutzt – und wenn, dann so diskret wie möglich. Das hat dazu geführt, dass die Hupe vermehrt als Geste des Dankes eingesetzt wird.
Kalifornien innerorts: First come, first serve
Kein ungeschriebenes, sondern ein offizielles, aber für uns unübliches Gesetz existiert in Kalifornien. Nicht selten führen Quartierstrassen mit einem Stopp-Signalement in eine Kreuzung – aus allen vier Zufahrtsrichtungen. Unser bekannter Rechtsvortritt gilt auch hier – aber nur im Fall, wenn zwei Autos gleichzeitig zum Stehen kommen. Ansonsten gilt: Wer zuerst steht, darf auch als Erster wieder abfahren.
International: Eigenartige Verkehrsregeln aus aller Welt!
- In Frankreich musst du einen unbenutzten Alkoholschnelltest im Auto mitführen. Ansonsten droht eine Busse.
- In Spanien müssen Brillenträger eine Ersatzbrille vorweisen können. Auch hier droht Bussgeld.
- In Japan dürfen Passanten nicht mit dem Auto nassgespritzt werden, wenn sich auf der Strasse Tümpel bilden. Im Extremfall droht sogar Gefängnis.
- In Russland ist es illegal, Anhalter mitzunehmen. Ebenfalls verboten ist es, einen schmutzigen Wagen zu fahren. Die Verschmutzung erreicht einen büssenswerten Grad, wenn die Nummernschilder nicht mehr lesbar sind.
- In Thailand ist es verboten, oben ohne Auto zu fahren.
(tog)