Die Young Boys schleppten sich mit einem mühsamen 0:0 in Lugano in die Winterpause. Nur eine nennenswerte Torchance erspielte sich der entkräfte und personell geschwächte Wintermeister.
Nicht zum ersten Mal in den letzten Monaten war die Liste der Abwesenden bei den Young Boys eindrücklich. In Lugano gesellten sich zu den sechs Verletzten noch der gesperrte Michel Aebischer und zahlreiche eigentliche Stammspieler, wie etwa Jean-Pierre Nsame, Roger Assalé, Nicolas Moumi Ngamaleu oder Frederik Sörensen. Trainer Gerardo Seoane setzte zum Ende der kräfteraubenden Hinrunde mehr auf die Frische als auf das Renommee. Im Mittelfeld spielten mit Esteban Petignat und Felix Mambimbi zwei Teenager mit zusammen weniger als 160 Minuten Super-League-Erfahrung.
Die Young Boys absolvierten ihre letzte Pflichtaufgabe in diesem Jahr aber nicht jugendlich unbeschwert. Mühevoll kämpften sie sich zum Punkt in Lugano, der dank dem Beitrag von Luzern gegen Basel zum dritten Wintermeistertitel in Folge reichte. Mehr als das torlose Remis lag für die Berner nicht drin. Nur einmal kamen sie dem 1:0 richtig nahe, als Jordan Lotomba Luganos Goalie Noam Baumann kurz nach der Pause zur Parade zwang.
Für Lugano wäre der Zeitpunkt für den ersten Heimsieg in der Super League gegen YB seit 2002 ideal gewesen. Doch die Tessiner spielten so zurückhaltend wie die Gäste. Immerhin: Die beste Torchance der Partie gehörte ihnen. In der 73. Minute schoss der ungarische Stürmer Filip Holender freistehend aus fünf Metern weit über das Tor.
Lugano - Young Boys 0:0
3062 Zuschauer. - SR Tschudi.
Lugano: Baumann: Yao, Kecskes, Maric, Obexer; Covilo; Lavanchy (90. Crnigoj), Vecsei, Custodio; Holender, Carlinhos (93. Sasere).
Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Bürgi, Zesiger, Lotomba; Martins, Petignat (61. Ngamaleu), Mambimbi (72. Assalé), Fassnacht; Spielmann (79. Sörensen), Hoarau.
Bemerkungen: Lugano ohne Aratore, Daprelà (beide gesperrt), Gerndt, Sabbatini, Bottani (alle verletzt) und Rodriguez (krank). Young Boys ohne Aebischer (gesperrt), Lustenberger, Lauper, Camara, Sierro, Gaudino und Sulejmani (alle verletzt). Verwarnungen: 43. Petignat. 59. Obexer. 77. Martins (alle Foul).
Kaum jemand hätte geglaubt, dass der FC Luzern nach sechs Niederlagen am Stück den Meisteranwärter FC Basel besiegen könnte. Aber mit letztem Kampf bringen sie es zustande: einen 2:1-Heimsieg. Nicht zum ersten Mal legte der Ur-Basler Pascal Schürpf dem FCB Steine in den Weg. Er erzielte schon nach zehn Minuten das 1:0 indem er nach einem von Goalie Jonas Omlin ungenügend abgewehrten Weitschuss von Verteidiger Lucas abstaubte. Und Mitte der zweiten Halbzeit erzielte Schürpf per Penalty auch das 2:1.
Nach einer guten Stunde neutralisierten sich zwei Spielszenen. Schiedsrichter Adrien Jaccottet verhängte einen strengen Handspenalty gegen Luzern und drei Minuten danach einen ebenso strengen Foulpenalty gegen Basel. Luca Zuffi verwandelte für die Basler souverän, während Schürpf beinahe an Goalie Jonas Omlin gescheitert wäre. Dieser kam mit der Hand noch an den Ball. Omlin seinerseits hatte unmittelbar nach der ersten Luzerner Führung mit einer tollen Parade gegen einen Kopfball von Ibrahima Ndiaye das sicher scheinende 0:2 verhindert.
In diesem hin und her wogenden Fight konnte sich aber auch Luzerns Goalie Marius Müller noch gehörig auszeichnen. In der Nachspielzeit rettete er dem FCL den Sieg mit einer ebenfalls hervorragenden Parade auf einen Kopfball von Arthur Cabral.
Luzern - Basel 2:1 (1:0)
10'073 Zuschauer. - SR Jaccottet.
Tore: 10. Schürpf (Lucas) 1:0. 61. Zuffi (Handspenalty) 1:1. 64. Schürpf (Foulpenalty) 2:1.
Luzern: Müller; Knezevic, Lucas, Burch; Sidler, Males (95. Cirkovic), Mistrafovic, Voca, Schürpf (72. Emini); Margiotta (61. Matos), Ndiaye.
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Alderete (15. Bergström), Petretta; Xhaka; Zhegrova, Zuffi, Frei (46. Okafor), Stocker (77. Pululu); Cabral.
Bemerkungen: Luzern ohne Grether (gesperrt), Schwegler, Schulz, Arnold, Ndenge, Kakabadse und Binous (alle verletzt). Basel ohne Bua, Kuzmanovic und Van Wolfswinkel (alle verletzt). Alderete verletzt ausgeschieden. Nach Spielschluss Gelb-rote Karte gegen Cömert. Verwarnungen: 21. Xhaka (Foul), 32. Males (Foul), 60. Müller (Unsportlichkeit), 63. Cömert (Foul), 63. Cabral (Unsportlichkeit), 79. Matos (Foul).
Die erste Halbzeit gehört ganz dem FC Sion, die zweit Hälfte fast ganz Neuchâtel Xamax. So endet das Spiel im Tourbillon mit dem logischen Ergebnis von 1:1. In der Halbzeit hätten die bis dorthin überzeugenden Sittener 2:0 oder 3:0 führen können, aber es reichte nur zum 1:0, das Goalgetter Pajtim Kasami nach einem Corner von Anto Grgic erzielte.
Der Ausgleich der Neuenburger kam aus dem Nichts, denn sie hatten in der ganzen ersten Halbzeit enttäuscht. Dieses 1:1 war die Co-Produktion zweier Leihgaben von Meister YB. Taulant Seferi vollendete die Vorarbeit von Léo Seydoux zu seinem ersten Meisterschaftstor für Xamax.
Von dort weg dominierte die Mannschaft von Trainer Joël Magnin. Der zweite Auswärtssieg nach dem 1:0 in Luzern wäre möglich gewesen. Nach 74 Minuten kam Raphaël Nuzzolo acht Meter vor dem Tor allein an den Ball. Aber bei der Schussabgabe rutschte er aus.
Sion - Neuchâtel Xamax 1:1 (1:0)
8300 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 28. Kasami (Grgic) 1:0. 60. Seferi (Seydoux) 1:1.63.
Sion: Fickentscher; Maçeiras, Kouassi, Ruiz, Abdellaoui; Toma, André, Grgic (84. Cotter); Kasami, Lenjani (78. Itaitinga); Luan (84. Doumbia).
Xamax: Walthert; Seydoux, Gomes, Djuric, Xhemajli, Kamber; Ramizi (92. Doudin), Di Nardo, Corbaz (95. Alic); Nuzzolo, Seferi (70. Haile-Selassie).
Bemerkungen: Sion ohne Uldrikis, Ndoye, Fortune, Zock, Raphael, Mitrjuschkin, Khasa und Adão (alle verletzt). Neuchâtel Xamax ohne Karlen, Neitzke (beide gesperrt), Oss, Mveng, Dugourd, Mulaj und Sylvestre (alle verletzt). Verwarnungen: 31. Lenjani (Unsportlichkeit), 84. Nuzzolo (Reklamieren), 89. Corbaz (Foul), 91. Ramizi (Foul). (ram/sda)