Russland hat den Präsidenten des Mischkonzerns Sistema wegen Geldwäscheverdachts unter Hausarrest gestellt. Es gebe Hinweise, dass Wladimir Jewtuschenkow an der nachträglichen Legalisierung von widerrechtlich angeeignetem Besitz beteiligt gewesen sei, teilten die Ermittler am Dienstag mit.
Dabei gehe es um Kauf von Anteilen an dem Ölkonzern Bashneft. Das Unternehmen, zu dem auch Russlands grösster Mobilfunkanbieter MTS gehört, wies die Vorwürfe als grundlos zurück. Es werde Jewtuschenkow mit allen rechtlichen Mitteln verteidigen. Der Hausarrest dürfte auch den seit langem gehegten Plänen für einen Bashneft-Börsengang in London einen Rückschlag versetzen.
Sistema hatte Bashneft 2009 gekauft. Seitdem gehört das Unternehmen dank moderner Technologie zu den russischen Ölfirmen mit dem grössten Produktionswachstum. Im Juni hatte die Zeitung «Vedomosti» von einem Interesse des russischen Marktführers Rosneft, der vom Putin-Vertrauten Igor Setschin geleitet wird, an Bashneft berichtet.
Jewtuschenkow ist laut der Liste des «Forbes»-Magazin der reichsten Russen mit einem Vermögen von rund neun Milliarden Dollar an 15. Stelle. (kad/sda/reu)