Der berüchtigte mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán ist in ein anderes Gefängnis an der Grenze zu den USA verlegt worden.
In einer Geheimoperation wurde der langjährige Boss des Sinaloa-Kartells am Samstag vom Gefängnis Altiplano im Zentrum des Landes in das Hochsicherheitsgefängnis in Ciudad Juárez transportiert.
Dies bestätigte die mexikanische Regierung. Guzmáns Angehörige hatten behauptet, er sei im Gefängnis Altiplano mit Schlafentzug gefoltert worden, was die Behörden aber bestritten.
Die Verlegung von «El Chapo» («Der Kurze») nach Ciudad Juárez ist Teil einer Strategie der Regierung, um die Inhaftierung besonders gefährlicher Häftlinge sicherer zu gestalten. Seit September kam es der Regierung zufolge zu 7400 Verlegungen.
Guzmán gelang bereits zwei Mal die Flucht aus Hochsicherheitsgefängnissen, beim letzten Mal auf abenteuerliche Weise durch einen langen Tunnel. Im Januar war er wieder gefasst worden. Die USA haben die Auslieferung beantragt.
Die US-Behörden werfen ihm unter anderem Mord, Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Geldwäscherei vor. Zuletzt war gemutmasst worden, dass Mexiko den mächtigsten Drogenhändler der Welt nicht überstellen will, da er mit den US-Behörden über seine Kontakte zu mexikanischen Beamten und Politikern sprechen könnte.
In Ciudad Juárez gab es auch wiederholt blutige Konflikte zwischen Drogenkartellen, in das auch das Sinaloa-Kartell verwickelt war. (sda/dpa)