In Südafrika haben am Mittwoch Kommunalwahlen begonnen. Bereits vor Öffnung der Wahllokale am Morgen (07.00 Uhr MESZ) bildeten sich an manchen Orten Warteschlangen. Rund 26 Millionen registrierte Wähler können ihre Stimmen bis zum Abend (19.00 Uhr MESZ) abgeben.
Für Präsident Jacob Zuma steht viel auf dem Spiel. Sollten die Wahlen für die Regierungspartei, den Afrikanischen Nationalkongress (ANC), schlecht laufen, könnten Rufe nach seinem Rücktritt lauter werden.
Zahlreiche Korruptionsskandale haben dem Ansehen seiner Partei geschadet. Zudem wächst der Unmut der Bevölkerung wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der schlechten Wirtschaftslage.
Der ANC könnte erstmals in mehreren der acht grossen von insgesamt 259 Kommunen Niederlagen erleiden, darunter auch in der Hauptstadt Pretoria. Derzeit regiert die führende Oppositionspartei, die Demokratische Allianz (DA), unter den Grossstädten nur Kapstadt.
Doch auch die wachsende schwarze Mittelklasse tendiert immer mehr dazu, die Partei zu wählen. An deren Spitze steht mittlerweile ein Schwarzer, Mmusi Maimane.
Die linkpopulistischen Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF) stellten bereits ein Jahr nach ihrer Gründung 2013 die drittgrösste Partei des Landes.
Der ANC, die einst von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela angeführte Befreiungspartei, hat in den vergangen Jahren an Popularität eingebüsst. Gewann die Partei bei den nationalen Wahlen 2009 noch 66 Prozent der Stimmen, waren es 2014 rund 62 Prozent. (sda/dpa)