Ohne grössere Zwischenfälle hat im Irak die erste Parlamentswahl nach dem Abzug amerikanischer Truppen begonnen. In der Hauptstadt Bagdad und in einigen Provinzen gilt am Mittwoch ein Fahrverbot – als Schutz vor Terroranschlägen. Islamistische Terroristen versuchen, die Abstimmung zu verhindern.
Mehr als 20 Millionen Iraker haben sich als Wähler registrieren lassen. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass sie auch alle abstimmen werden. Die Wahllokale öffneten um 7 Uhr (6 Uhr MESZ) und sollten um 18 Uhr (17 Uhr MESZ) schliessen. Mit der Veröffentlichung der Wahlergebnisse wird nicht vor Freitag gerechnet.
Um die 328 Mandate bewerben sich mehr als 9000 Kandidaten aus knapp 280 Parteien und Gruppierungen. Mangels eines starken Herausforderers hat der schiitische Regierungschef Nuri al-Maliki gute Chancen, für eine dritte Amtszeit wiedergewählt zu werden.
In seiner bisherigen Regierungszeit konnte Maliki allerdings weder die Wirtschaft ankurbeln noch die Gewalt zwischen den Religionsgruppen beenden. Nach einer Reihe von Anschlägen während des Wahlkampfes ist die Sorge vor neuerlicher Gewalt am Wahltag gross.
Allein am Dienstag wurden bei Bombenattentaten im Irak mindestens 24 Menschen in den Tod gerissen. Bereits am Vortag waren bei einer Anschlagserie auf Wahllokale, Militärkonvois und eine Wahlkundgebung 64 Menschen getötet worden. (jas/sda)