Sport
Wintersport

Kreuzbandriss: Cheftrainer Tschuor über Gut-Behrami nach dem Saisonende

Beat Tschuor, head coach of women's ski team of Switzerland looks on during the first run of the Women’s Giant Slalom race of the FIS Alpine Ski World Cup season opener on the Rettenbach glacier, ...
Beat Tschuor beim Saisonauftakt in Sölden.Bild: keystone

«Sie wirkt sehr gefasst» – das sagt der Cheftrainer nach Gut-Behramis Saisonende

Beat Tschuor, der Cheftrainer des Schweizer Frauen-Teams, nimmt Lara Gut-Behrami nach ihrem Saisonende als sehr gefasst wahr. Er betont ihre wichtige Funktion im Kader.
27.11.2025, 14:0327.11.2025, 14:03

Die Zeit eilt. Beat Tschuor befindet sich auf dem Weg nach Denver, kommt verspätet am Zwischenhalt in Frankfurt an. Ohnehin wäre es ihm sehr recht, wenn er den Medien keine Auskunft geben müsste, denn der Anlass ist das Saisonende von Lara Gut-Behrami. Der Verdacht auf einen Kreuzbandriss im linken Knie bei der 34-jährigen Tessinerin hat sich bestätigt.

Tschuor war seit ihrem schweren Sturz im Super-G-Training am vergangenen Freitag in Copper Mountain im US-Bundesstaat Colorado in regelmässigem Kontakt mit der 48-fachen Weltcupsiegerin. «Sie wirkt sehr gefasst und hat die Situation angenommen», schildert er seine Eindrücke von Gut-Behrami.

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS LARA GUT-BEHRAMIS SAISON VERLETZUNGSBEDINGT VORBEI IST --- KEYPIX - Lara Gut-Behrami from Switzerland pictured during a press event prior the FIS Alpine Ski World Cup seas ...
Anstatt Ski zu fahren und Auskunft darüber zu geben, geht es für Lara Gut-Behrami in den Operationssaal.Bild: keystone

Positivität ins Team bringen

So leid ihm das Drama um das Aushängeschild im Schweizer Frauen-Team tut, blickt er – ganz Profi – nach vorne: «So sind wir getaktet. Das ist Tagesgeschäft, der Sport kann gnadenlos sein. Uns begleitet immer ein gewisses Risiko, dass es Verletzungen gibt. Dementsprechend müssen wir das schnellstmöglich hinter uns lassen, es gilt, Positivität ins Team zu bringen, speziell nun in die Technikergruppe.» Als nächstes steht bei den Frauen am Samstag in Copper Mountain ein Riesenslalom auf dem Programm.

Klar ist, dass Gut-Behrami eine grosse Lücke beim Schweizer Frauen-Team hinterlässt. Im vergangenen Winter holte sie 1272 von insgesamt 4128 Punkten im Weltcup – das entspricht knapp 31 Prozent der Punkte und unterstreicht ihre zentrale Rolle im Team. Zum Auftakt der aktuellen Saison beim Riesenslalom in Sölden stand sie als Dritte zum 101. Mal auf dieser Stufe auf dem Podest.

Nicht umsonst sprach Tschuor von einem Schockzustand nach dem Unfall. Er betont Gut-Behramis Wichtigkeit auch abseits der Pisten aufgrund ihrer professionellen Herangehensweise an das Ganze, beispielsweise bei der Erholung. «Sie ist eine anspruchsvolle Athletin, aber auf diesem Niveau braucht es das auch. Diesbezüglich konnten die Jungen nur schon durch Hinschauen extrem viel von ihr profitieren.»

Überlegt es sich Gut-Behrami anders?

Ursprünglich wollte Gut-Behrami nach diesem Winter ihre grandiose Karriere beenden. Doch es würde zu ihr passen, wenn sie es sich anders überlegen würde. Sie hat mehrfach betont, dass sie nicht durch eine Verletzung zum Aufhören gezwungen werden möchte. Tschuor sagt dazu: «Wichtig ist nun erst einmal für Lara, dass sie wieder gesund wird. Sie wird eine Reha wie eine Athletin mit voller Betreuung machen. Alles andere ist ein privater Entscheid. Dass eine kleine Tür offen bleibt, ist sehr positiv.»

Tschuor sieht durchaus eine Möglichkeit für eine Fortsetzung ihrer Karriere. Dass die Ski-Weltmeisterschaften 2027 in Crans-Montana im Wallis stattfinden, könnte dabei ein entscheidender Faktor sein. (ram/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die erfolgreiche Karriere von Lara Gut-Behrami
1 / 38
Die erfolgreiche Karriere von Lara Gut-Behrami

Am 28. Dezember 2007 tritt Lara Gut zum ersten Mal im Weltcup auf. Im Riesenslalom von Lienz verpasst sie den zweiten Lauf.

quelle: swissski / olivier maire
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Fitnesstracker-Träger denken, sie seien besser als du!»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
«Ich bin seit vielen, vielen Jahren Libanese» – Infantino erhält dritte Staatsbürgerschaft
FIFA-Präsident Gianni Infantino erhält die libanesische Staatsbürgerschaft: Der Staatspräsident hat ein entsprechendes Dekret verabschiedet.
Dies teilte der Präsident des libanesischen Fussballverbands, Hashem Haidar, mit. Das Dekret über die Verleihung der Staatsbürgerschaft an Infantino sei erlassen worden, weil er eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens sei, die dem Libanon einen Dienst erweise, erklärte Haidar.
Zur Story