Taiwans Präsidentin kündigt Besuch in den USA an

Taiwans Präsidentin kündigt Besuch in den USA an

30.12.2016, 16:12

In den Beziehungen zwischen China und den USA droht neues Ungemach: Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen will Anfang Januar bei einer Lateinamerika-Reise einen Zwischenstopp in den USA einlegen. Dies trotz Kritik der chinesischen Regierung.

Auf dem Weg nach Honduras, Nicaragua und El Salvador halte sich Tsai am 7. und 8. Januar im texanischen Houston auf, sagte ihr Sprecher Alex Huang am Freitag in Taipeh.

Ausserdem wolle die Präsidentin auf dem Rückweg nach Taiwan am 13. und 14. Januar einen Zwischenstopp im kalifornischen San Francisco einlegen. «Der Transit der Präsidentin in den USA wird wie gehabt organisiert, mit Banketten mit Auslandstaiwanern und Besuchen bei wichtigen Branchen», fügte der Präsidentensprecher hinzu.

Medienberichte, Tsai werde in den USA Vertreter des Übergangsteams des künftigen US-Präsidenten Donald Trump treffen, wollte Huang nicht kommentieren.

Peking interveniert

Bereits Anfang Dezember hatte die taiwanische Zeitung «Liberty Times» berichtet, Tsai wolle bei ihrer Reise nach Zentralamerika möglicherweise einen Zwischenstopp in New York einlegen und sich mit Trumps Übergangsteam treffen.

Das chinesische Aussenministerium forderte die US-Regierung daraufhin auf, Tsais Zwischenstopp in den USA zu verhindern. Peking hoffe darauf, dass die US-Regierung weiter an der Ein-China-Politik und den bisherigen Vereinbarungen mit der Volksrepublik festhalte, hiess es.

Die USA hatten im Zuge ihrer Annäherung an die Volksrepublik China 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas anerkannt - was als Ein-China-Politik bezeichnet wird. Zugleich unterhielt die US-Regierung inoffiziell aber stets freundschaftliche Kontakte zu Taipeh.

Trump nahm Anfang Dezember einen Anruf von Tsai entgegen, in dem sie ihm zu seinem Wahlsieg gratulierte. Peking kritisierte ihn dafür scharf, woraufhin Trump die chinesische Regierung wegen ihrer Währungs- und Aussenpolitik angriff. (sda/afp)

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