Bei Demonstrationen für eine Kastenquote für Angehörige des dominierenden Jat-Volkes auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungsbereich sind im Norden Indiens vier Menschen ums Leben gekommen und 80 weitere verletzt worden.
Ein Demonstrant wurde getötet, als die Polizei in der Stadt Rohtak in die Menge schoss. Drei weitere erlagen im Spital ihren Verletzungen, wie ein Mitarbeiter des Bundesstaates Haryana am Samstag mitteilte.
Trotz Ausgangssperren und einer Unterstützung der Polizei durch das Militär gerieten die Proteste am Freitag ausser Kontrolle, als wütende Demonstranten Fahrzeuge und Einkaufszentren in Brand setzten.
Am stärksten betroffen waren die Distrikte Rohtak, Jhajjar und Bhiwani. Die Unruhen erreichten auch die Hauptstadt Neu Delhi, wo es an mehreren Hochschulen zu Protesten kam und eine Hauptverkehrsader nach Norden blockiert wurde.
Bereits seit Tagen gibt es in Haryana Proteste der dominierenden Jat-Kaste, die für sich selbst Quoten für Arbeitsplätze in Behörden und im Bildungswesen fordert.
Die Regierung betrachtet die Jat aber nicht als benachteiligt, weil sie laut Hinduismus zur angesehenen Kriegerkaste gehören. Am Freitag waren Verhandlungen zwischen Vertretern verschiedener Jat-Gemeinden und der Regionalregierung gescheitert. (sda/dpa/afp)