Nach der Qualifikation Algeriens für das Achtelfinale der Fussball-WM ist es in Frankreich am Rande von Freudenfeiern zu schweren Ausschreitungen gekommen. Landesweit wurden in der Nacht auf Freitag mindestens 74 Menschen festgenommen, wie die Behörden mitteilten.
In der Pariser Innenstadt attackierten dutzende Randalierer Polizisten, die mit Tränengas darauf antworteten. Im Grossraum Lyon wurden Geschäfte geplündert, Feuerwehrleute attackiert und dutzende Fahrzeuge in Brand gesetzt. Auch in Marseille lieferten sich Fussballfans und Polizisten Auseinandersetzungen.
Algerien hatte sich am späten Donnerstagabend mit einem Unentschieden gegen Russland für das Achtelfinale der Fussball-WM in Brasilien qualifiziert. In Frankreich, wo zahlreiche algerischstämmige Menschen leben, strömten daraufhin Fussballfans auf die Strassen und feierten mit Autokorsos das Weiterkommen ihres Teams, das am Montag bei der WM auf Deutschland trifft. Bereits bei den vorherigen Spielen der algerischen Nationalmannschaft hatte es in Frankreich vereinzelt Ausschreitungen gegeben.
Innenminister Bernard Cazeneuve verurteilte die Gewalt am Freitag «auf das Schärfste». Er sprach von «Taten von einzelnen Randalierern, die Sportereignisse nutzen, um feierliche Momente zu verderben». Ein Sprecher des Innenministeriums kündigte an, die Behörden würden mit Blick auf das Spiel Algerien gegen Deutschland am Montagabend «extrem wachsam» sein. «Überall, wo es notwendig ist, werden die Sicherheitsvorkehrungen noch verstärkt.» (sda/afp)