Zwei Monate nach dem Auftreten des Mers-Virus in Südkorea hat die Regierung das Ende der tödlichen Epidemie verkündet. «Nach Abwägung verschiedener Umstände kommen die Mediziner und die Regierung zu dem Schluss, dass die Leute sich keine Sorgen mehr machen müssen.»
Das sagte Ministerpräsident Hwang Kyo Ahn bei einem Treffen mit Regierungsvertretern am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Yonhap. Seit dem Ausbruch des Virus am 20. Mai erlagen in Südkorea 36 Menschen der Krankheit, 186 weitere erkrankten daran.
Es war der bislang schwerste Mers-Ausbruch ausserhalb Saudi-Arabiens, wo das Virus bislang vor allem auftrat. Das Mers-Virus ist ein seit dem Jahr 2012 bekannter neuer Stamm aus der Gruppe der Coronaviren.
Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch Nierenversagen ist möglich. Weder gibt es bisher einen Impfstoff, noch eine Behandlung gegen die Krankheit.
Die südkoreanische Wirtschaft erlitt durch die Folgen der Epidemie schwere Verluste. Einkaufszentren, Restaurants und Kinos verzeichneten seit den ersten Fällen deutliche Umsatzrückgänge, da die Menschen grössere Menschenansammlungen mieden. Auch die Tourismusbranche wurde hart getroffen. So ging die Zahl der ausländischen Besucher im Juni um mehr als 40 Prozent zurück. Die Regierung legte ein milliardenschweres Konjunkturprogramm auf, um die unter der Epidemie leidende Wirtschaft anzukurbeln. (sda/afp)