Walliser Wölfe rissen innert zehn Monaten 269 Schafe

Walliser Wölfe rissen innert zehn Monaten 269 Schafe

05.12.2018, 12:4605.12.2018, 15:14

Der Wolf hat im Wallis von Anfang 2018 bis Ende Oktober 269 Nutztiere gerissen. Dies ist eine starke Zunahme gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres, als sich die Zahl der Schafrisse auf 46 belief.

ARCHIV - ZUM TAGESGESCHAEFT DER WINTERSESSION, AM MITTWOCH, 28. NOVEMBER 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES THEMENBILD ZUR VERFUEGUNG - Ein Wolf, mutmasslich "M35", aufgenommen beim Dorfeinga ...
Ein Wolf, mutmasslich «M35», aufgenommen beim Dorfeingang von Bellwald im Obergoms, Wallis, am 28. Mai 2013.Bild: KEYSTONE

Neun Wölfe hat die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere gemäss dem am Mittwoch von der Walliser Staatskanzlei veröffentlichten Wolfsmonitoring in der Zeitspanne vom 1. Januar bis zum 31. Oktober 2018 identifiziert. Nachwuchs unter den Wölfen konnte trotz intensiven Monitorings nicht festgestellt werden, wie die Staatskanzlei schreibt.

Im beobachteten Zeitraum wurden insgesamt 269 Nutztiere gerissen. 98 Schafe wurden in geschützten Herdenschutzsituationen getötet, 70 in sogenannt nicht schützbaren und 101 in ungeschützten Situationen.

Wolfsrudel im Wallis

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Wolfsrudel im Wallis
In einem abgelegenen Teil des Augstbordgebietes abseits von Siedlungen, Wanderwegen und Infrastrukturen ist es der Gruppe Wolf Schweiz (GWS) gelungen, das dortige Wolfsrudel mehrfach mittels Fotofallen und Direktbeobachtungen nachzuweisen.
(Bild: Gruppe Wolf Schweiz GWS)
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Über 100'000 Franken Schaden

Der Schaden der Risse beläuft sich, inklusive der angefallenen Tierarztkosten, auf 118'450 Franken. Der Bund beteiligt sich mit 80 Prozent an der Schadenssumme.

Der Wolf hat neben Nutztieren auch Rot- und Rehwild sowie in einzelnen Regionen Gämse gerissen. Gesamthaft wurden 37 gerissene Wildtiere gezählt. Diese Zahl sei allerdings nicht repräsentativ, da ein Grossteil des gerissenen Wildes im Winter in den nicht zugänglichen Gebieten unentdeckt bleibe, schreibt die Staatskanzlei.

Zwei Wölfe zum Abschuss freigegeben

Mittels DNA-Analysen wurden 2018 neun verschiedene Wölfe auf dem Walliser Kantonsgebiet nachgewiesen. Neben den bereits bekannten fünf männlichen und zwei weiblichen Tieren kommen neu die beiden Wölfinnen F40 im Val d'Illiez und F41 im Val d'Entremont hinzu.

Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere rechnet damit, dass sich im nächsten Jahr in verschiedenen Regionen Rudel bilden werden und es Nachwuchs geben könnte.

Die beiden Anfang September für das Ober- und das Mittelwallis erteilten Abschussbewilligungen konnten laut Staatskanzlei nicht vollzogen werden. Die ins Visier genommenen Wölfe seien während der Hochjagd zwar verschiedentlich von Jägern gesichtet worden, jedoch ausserhalb der für den Abschuss festgelegten Perimeter. (whr/sda)

Wölfe sind hier willkommen

Video: srf

Aktuelle Polizeibilder

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Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
bild: kapo Aargau
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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Triple
05.12.2018 13:48registriert Juli 2015
Jährlich werden ca. 500 Millionen Schafe geschlachtet. Ich glaube wir können auf die paar wenigen welche der Wolf erwischt gut verzichten.
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ItsMee
05.12.2018 14:02registriert Juni 2017
Es kann doch nicht soo schwer sein, seine Schafe richtig zu schützen - Bessere Zäune kosten zwar eine Kleinigkeit aber als Bauer bekommt man so viele "Zustüpfe" - Investiert etwas in eure Tiere und beklagt euch nicht.
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ralck
05.12.2018 13:31registriert Juni 2015
Unglaublich, dass ein «streng geschütztes» Tier geschossen werden darf. Unglaublich, dass knapp 100 Schafe in Herdenschutzsituationen gerissen werden können. Und unglaublich, dass der Bund diese Fahrlässigkeit der Halter noch mit 80% entschädigt!

Das Hauptproblem ist, dass wir Menschen uns anzupassen haben. Denn: Kommt ein Wolf in ein Gehege rein, reisst er alles was er kann. Denn die Schafe bleiben einfach stehen. Somit meint er, dass all diese Tiere schwach oder krank sind bzw. er kann keinen Unterschied mehr machen und hört nicht auf zu reissen. Gut ausgebildete Hunde würden schon reichen…
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