Das Grounding der Fluggesellschaft SkyWork im Oktober 2017 ist laut Firmenchef Martin Inäbnit auf einen blöden Umstand zurückzuführen. Im entscheidenden Moment seien wichtige Leute von Banken, Rechtskanzleien und Ämtern wegen des Wochenendes nicht erreichbar gewesen.
Das Grounding habe nichts mit dem direkten Betrieb der Firma zu tun gehabt, sagte Geschäftsführer Martin Inäbnit in einem Interview mit der «Basler Zeitung» vom Samstag. Er verneinte, dass der Airline das Geld ausgegangen sei. Dies sei bei der Swissair der Fall gewesen, bei SkyWork aber nicht. «So kurios es klingen mag, das Wochenende machte uns am Schluss einen Strich durch die Rechnung.»
Man habe beinahe Tag und Nacht verhandelt, aber samstags und sonntags seien viele Leute nicht erreichbar gewesen, sagte Inäbnit. Diesen könne man deswegen aber keinen Vorwurf machen.
Nach dem Grounding habe er in der Bevölkerung «eine Welle der Sympathie» erlebt, sagte Inäbnit. Es seien zahlreiche Anrufe, E-Mails, Briefe und Geld-Ideen eingegangen. Bei Politikern hingegen habe er bei gewissen Akteuren eine «Profilierungssucht» festgestellt. Obwohl von der Politik immer die Wichtigkeit der Flugverbindungen ab Bern hervorgehoben worden sei, habe es keine konkrete Rückmeldung an ihn gegeben.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hatte der Berner Regionalfluggesellschaft Mitte Oktober die Betriebsbewilligung für den Winterflugplan verweigert für den Fall, dass bis zum 29. Oktober kein gesicherter Finanzierungsnachweis vorliege. Ab diesem Tag standen die SkyWork-Flugzeuge am Boden. Drei Tage später durften sie nach einem neuen Finanzierungsnachweis wieder in die Luft.
Ausgestattet mit frischem Geld von nicht näher bezeichneten Investoren will SkyWork bereits in diesem Jahr weiter wachsen. Im Sommerflugplan 2018 werden zwei neue Destinationen aufgenommen. Zudem soll das Sitzplatzangebot pro Flug vergrössert und die Passagierzahlen ab Bern gesteigert werden. (sda)