Der Basler Pharmakonzern Novartis hat Tests mit einer intelligenten Kontaktlinse beim Menschen verschoben. «Es ist zu früh, um zu sagen, wann die klinischen Versuche mit diesen Linsen beim Menschen beginnen werden», sagte eine Novartis-Sprecherin am Freitag.
Das zusammen mit dem US-Internetkonzern Google verfolgte Projekt komme «stetig voran.» Novartis-Chef Joseph Jimenez hatte Tests mit der «Smart Lens» zur Wiederherstellung der Fokussierung bei Altersweitsichtigkeit für dieses Jahr in Aussicht gestellt.
Novartis und Google hatten ihre Pläne Mitte 2014 öffentlich gemacht. Ziel ist einerseits eine Kontaktlinse, die gegen den altersbedingten Verlust der Nahanpassungsfähigkeit des Auges hilft. Ausserdem wird an einer Linse geforscht, die Zuckerkranken helfen soll, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren - indem sie die Tränenflüssigkeit untersucht und das Resultat drahtlos an Handys oder Hightech-Uhren überträgt. Jimenez hatte damals die Hoffnung geäussert, in rund fünf Jahren eine intelligente Kontaktlinse auf den Markt bringen zu können.
«Das ist technisch sehr komplex und beide Seiten lernen nach und nach voneinander», sagte die Sprecherin. Novartis werde über Fortschritte informieren, wenn es angebracht sei. Die Augenheil-Sparte Alcon, die für das Projekt verantwortlich ist, kämpft mit rückläufigen Umsätzen und steckt operativ in den roten Zahlen. Novartis-Präsident Jörg Reinhardt hat die Geschäftseinheit jüngst zur Disposition gestellt. (sda/reu)