Wieder erschüttert ein schweres Erdbeben Mittelitalien

Wieder erschüttert ein schweres Erdbeben Mittelitalien

30.10.2016, 08:36

Italien kommt nicht zur Ruhe: Nachdem bereits am Mittwochabend zwei schwere Erdstösse das Zentrum des Landes erschütterten, gab es am Sonntagmorgen ein weiteres schweres Beben in der gleichen Region. In Rom war es deutlich zu spüren.

Zunächst gab es keine Berichte über Schäden oder mögliche Verletzte. Die Telefonleitungen in dem betroffenen Gebiet sind nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA unterbrochen.

Der Erdstoss hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6.6. Die USGS hatte zuvor eine Stärke von 7.1 angegeben. Das Seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer sprach ebenfalls von einer Stärke von 6,6, das italienische Institut für Geologie und Vulkanologie nannte eine Magnitude von 6.1

Das Epizentrum lag südöstlich von Perugia. Das Beben ereignete sich gegen 7.40 Uhr, laut den Experten in etwa 10 Kilometern Tiefe.

Bevölkerung in Panik

Der neue, mehrere Sekunden dauernde Erdstoss sorgte für weitere Einstürze in der Region Marken. Der neue Erdstoss löste Angst unter der Bevölkerung aus, die in Notunterkünften die vierte Nacht im Freien verbracht hatte. Menschen liefen erschreckt auf die Strasse, wie die ANSA weiter berichtete.

Das Beben sei auch deutlich und lange in der Provinz Umbrien und in Städten wie Florenz und Ancona - vor allem in oberen Stockwerken - zu spüren gewesen. Auch in der Hauptstadt Rom zitterte die Erde spürbar. In den Studios des Staatsfernsehens RAI kam es zu erheblichen Schwankungen.

Nach Medienangaben war das Erdbeben von Bozen bis Neapel zu spüren. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi setzte sich mit dem Zivilschutz in Verbindung, der die Nothilfe in der betroffenen Region koordiniert.

Aleandro Petrucci, Bürgermeister der Ortschaft Arquata, die bereits am 24. August von einem schweren Erdbeben betroffen war, sagte, dass das ganze Dorf zerstört sei. «Arquata gibt es nicht mehr», klagte Petrucci. Auch die vom Erdbeben am Mittwoch schwer beschädigte Kleinstadt Ussita sei komplett zerstört.

Immer wieder Nachbeben

Erst am Mittwochabend war die Region von zwei Beben der Stärke 6.1 und 5.5 erschüttert worden. Ein Mann starb, allerdings an den Folgen eines Herzinfarktes. Es gab mehrere Verletzte, Tausende sind obdachlos.

Die Region war bereits vor zwei Monaten von einem verheerenden Beben heimgesucht worden war. Seither hatte es immer wieder leichte und schwere Nachbeben gegeben.

Bei dem schweren Erdbeben Ende August kamen nach offiziellen Angaben 298 Menschen ums Leben, die meisten in dem Ort Amatrice. Die italienische Regierung schätzte die Erdbebenschäden zuletzt auf rund vier Milliarden Euro. Das Land wird häufig von Erdstössen heimgesucht, die immer wieder verheerende Folgen haben. (sda/reu/dpa/afp/apa)

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