Die katalanische Regionalregierung stuft die umstrittene Abstimmung für eine Unabhängigkeit von Spanien als erfolgreich ein. Die Katalanen hätten das Recht auf einen eigenen Staat gewonnen, teilte die Regionalregierung am späten Sonntagabend nach der Abstimmung mit.
Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont beansprucht nach Abstimmung über die Abspaltung von Spanien das Recht auf Unabhängigkeit seiner Region. «Wir haben das Recht gewonnen, einen unabhängigen Staat zu haben», sagte Puigdemont in Barcelona. Er machte keine Angaben zum Ergebnis oder zur Wahlbeteiligung.
Kurz vor seiner Erklärung hatten mehrere Gewerkschaften und separatistische Gruppen für Dienstag zu einem Generalstreik in Katalonien aufgerufen.
Die Abstimmung vom Sonntag war begleitet von einem massiven Eingreifen der spanischen Sicherheitskräfte. Es gab nach katalanischen Angaben mindestens 844 Personen, die medizinisch betreut werden mussten. Es sei aber unklar, wie viele davon tatsächlich als verletzt gälten. Gemäss dem spanischen Innenministerium hätten 33 Sicherheitskräfte medizinisch behandelt werden müssen.
Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy, der am Abend das Land zur Einheit aufrief, rechtfertigte den harten Einsatz der Polizei. Der Rechtsstaat habe sich in Katalonien durchgesetzt, sagte er mit Blick auf den Polizei-Einsatz. Rajoy kündigte an, ein Treffen aller politischen Parteien einzuberufen und die gemeinsame Zukunft zu erörtern. (sda/reu/afp/dpa)