Der im Schnitt ein Grad zu kalte Oktober hat sich am Sonntag fast überall mit einem Sonnenwochenende verabschiedet, das die Herzen der Touristiker höher schlagen liess. Während einige Bergbahnen die Skisaison eröffneten, liessen andere nochmals den Sommer hochleben.
18 Grad warm wurde es am Sonntag im Tessin, auf immerhin rund 15 Grad kletterte das Thermometer am Tag vor Halloween und zwei Tage vor Allerheiligen im westlichen Jura und in Graubünden. Rund 14 Grad wurden gemäss der Website von MeteoSchweiz im Wallis und rund 13 Grad in der Westschweiz sowie bis nach Zürich gemessen, sofern keine Wolken am Himmel der Sonne den Weg versperrten.
Am Samstag waren die Temperaturen sogar noch milder: Im Tessin und in den Bündner Südtälern wurden vielerorts über 20 Grad erreicht, wie MeteoGroup mitteilte. Dort wo im Norden der Nebel kleben blieb, wie in Luzern, war es gerade mal acht Grad kühl.
Ausflugswetter
Wo aber die Sonne lachte, da erreichten die Temperaturen auch im Norden am Samstag bis zu 18 Grad. Auch über dem Nebelmeer in den Bergen war es für Ende Oktober vergleichsweise mild: Auf dem 2106 Meter hohen Pilatus mass die MeteoGroup 11 Grad.
Das prachtvolle Herbstwetter brachte die Farben der Blätter an den Bäumen zum Leuchten und lockte die Menschen nach draussen - so jedenfalls die Hoffnung all jener Besitzer von Bergbahnen und Ausflugslokalen, die eigentlich schon mit dem Sommer abgeschlossen hatten.
Sommer in Melchsee-Frutt
Im Obwaldner Ferienort Melchsee-Frutt herrschten am Wochenende sommerliche Gefühle: Dort hatten die Bergbahnen den Sommerbetrieb Mitte Oktober zwar bereits eingestellt; erst zur Wintersaison im Dezember sollten die Bahnen wieder in Betrieb gehen. Doch «aufgrund der tollen Wetterprognosen» werde für das Wochenende der «Sommerbetrieb» wieder aufgenommen, erklärten die Bergbahnen Melchsee-Frutt in der vergangenen Woche.
Man habe sehr viele Anfragen von Gästen gehabt, wurde der Entscheid begründet. Halte das schöne Wetter an, sei es möglich, dass die Bergbahn noch das kommende Wochenende dranhänge.
Winter in Davos und Les Diablerets
In einer anderen Jahreszeit wähnte man sich derweil in Davos und Les Diablerets: Dort startete am Samstag die Skisaison.
In Davos war zwar auf den ersten Blick weit und breit kein Schnee zu sehen, und die Bilder der Webcams zeigten grün-braune Wiesen in strahlendem Sonnenlicht. Dank den tiefen Temperaturen im Oktober konnte Davos sich jedoch einen ausreichenden Schneevorrat anlegen. Die Saison wurde sogar frühzeitig eröffnet, wie der Website des Bündner Skiorts zu entnehmen ist.
Im Parsenn-Gebiet von Davos wurden gemäss interaktiver Pistenkarte drei Pisten und auf der Schatzalp eine Piste beschneit. Das Jakobshorn dagegen ist noch nicht geöffnet. Die Bahnen stehen still.
Mehr Schnee zeigte die Gipfel-Webcam des bis auf 2971 Meter über Meer gehenden Skigebiets Glacier 3000, das ebenfalls am Samstag die Saison eröffnete. Doch weiter unten im von Gstaad im Berner Oberland und von Les Diableres VD erreichbaren Skigebiet war auf weiteren Webcams von Schnee und Winter keine Spur zu finden. (sda)