Dass gut funktionierende zwischenmenschliche Beziehungen das Wohlbefinden der Menschen steigern, ist nicht weiter überraschend. Welche Folgen das Gegenteil jedoch haben kann, war bisher unbekannt. Forscher der University of Copenhagen haben nun herausgefunden, dass wiederkehrender Stress und Sorgen innerhalb solcher Beziehungen das Sterberisiko stark erhöhen können. Das berichtet Wissenschaft aktuell.
Für die Studie wertete das Team rund um Rikke Lund die Daten von 9875 Männern und Frauen in einem Zeitraum von elf Jahren aus. Die Teilnehmer waren zu Beginn der Studie zwischen 36 und 52 Jahre alt. Mittels Fragebogen ermittelte das Forscherteam, wie häufig persönliche Beziehungen im Alltag zu Streit, Sorge und starker Inanspruchnahme führten.
Die Wissenschaftler kamen so zu dem Ergebnis, dass häufiger Streit innerhalb von zwischenmenschlichen Beziehungen den höchsten Risikofaktor für die Gesundheit darstellt: Durch diese Art von Konflikten steigere sich das Sterberisiko um das zwei- bis dreifache. Aber auch Sorge um den eigenen Partner oder die Kinder und starke Beanspruchung durch diese Personen könnten die Sterberate um 50 bis 100 Prozent steigern.
Während Streitereien sich gleichermassen auf die Gesundheit von Männern und Frauen auswirken, sieht es beim Thema Sorgen machen anders aus: Den Forschern zufolge leiden Männer stärker darunter, wenn sie sich um den Partner oder die Partnerin Sorgen machen.
Die gesamten Ergebnisse wurden im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht.