Dieselskandal bremst Verbesserung der Luftqualität

Dieselskandal bremst Verbesserung der Luftqualität

30.05.2018, 12:0030.05.2018, 12:00

Die prognostizierte Verbesserung der Luftqualität in der Ostschweiz und in der Region Zürich verzögert sich. Ein Grund sind die Dieselfahrzeuge, deren Motoren zu viel Stickoxide ausstossen. Verbesserungspotenzial besteht auch bei privaten Holzfeuerungen.

Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht 2017 der Informationsstelle OSTLUFT hervor. Generell sei die Luft in Zürich und in der Ostschweiz zwar sauberer geworden. In den Städten und entlang von Hauptverkehrsachsen seien aber die Ziele beim Stickstoffdioxid (NO2) nicht erreicht worden.

Laut den Experten von OSTLUFT ist dies «eine direkte Folge des Dieselskandals». Seit den 2000er Jahren sei die Verschmutzung der Luft mit NO2 nicht wie erwartet zurückgegangen. Die tatsächlichen Messwerte von Dieselfahrzeugen auf der Strasse seien viel schlechter als die Prognosen.

Ohne Dieselskandal hätte der Grenzwert sogar an den stark befahrenen Strassen eingehalten werden können, wird OSTLUFT-Geschäftsführer Dominik Noger im Communiqué zitiert. «Jetzt verzögert sich alles um fünf bis zehn Jahre.» NO2 führt zu Asthma oder chronischer Bronchitis und kann Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachen.

Weniger Feinstaub

Der Feinstaub in der Luft hat in den letzten 15 Jahren um rund ein Drittel abgenommen. Dies sei der konsequenten Verwendung von Partikelfiltern bei Dieselfahrzeugen und Baumaschinen sowie dem Einbau von Filteranlagen bei Fabriken und grossen Holzfeuerungen in Industrie und Gewerbe zu verdanken, heisst es.

Gleichwohl würden im Winter die Tagesgrenzwerte für Feinstaub noch immer überschritten, 2017 an insgesamt elf Tagen. Problematisch bleiben laut OSTLUFT die krebserregenden Russteilchen. Deren Konzentration liegt trotz rückläufigem Trend grossflächig noch weit über dem empfohlenen Zielwert.

Die Abgase der Fahrzeuge enthalten zwar immer weniger Russ. Kaum verbessert habe sich aber der Ausstoss bei Holzfeuerungen in privaten Haushalten. Zu viele Besitzer betreiben ihre Öfen immer noch falsch, indem sie zum Beispiel feuchtes Holz verbrennen oder zu wenig Sauerstoff zuführen. (sda)

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