Die Schweizer Hotellerie hat ein durchzogenes Startquartal erlebt. Von Januar bis März legte die Zahl der Übernachtungen um 0.8 Prozent auf 8.89 Millionen zu, obwohl so wenige deutsche Gäste kamen, wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.
Das Plus ist aber lediglich den 14 Jugendherbergen zu verdanken, die das Bundesamt für Statistik (BFS) seit diesem Jahr zu den Übernachtungszahlen hinzuzählt. Ohne die Jugendherbergen wäre die Zahl der Übernachtungen im ersten Quartal um 0.6 Prozent gesunken, wie das BFS am Dienstag bekannt gab. Dabei war der Rückgang von Schweizern und Ausländern in etwa gleich stark.
Allerdings spielt hier die Lage von Ostern eine Rolle. Letztes Jahr waren die Feiertage, während denen viele Menschen verreisen, im März, dieses Jahr im April.
Bei den grössten ausländischen Herkunftsländern waren die Gästezahlen aus den drei wichtigsten Nationen alle rückläufig. Bei den deutschen Gästen betrug das Minus 6.2 Prozent, womit deren Übernachtungszahl mit 988'000 erstmals seit vielen Jahren unter die Millionengrenze fiel.
Die Deutschen sind zwar immer noch mit Abstand die zahlreichsten ausländischen Touristen in Schweizer Hotels. Aber der Rückgang ist massiv. Vor zehn Jahren gab es im ersten Quartal noch 1.6 Millionen Übernachtungen von deutschen Gästen.
Weniger Briten und Franzosen
Bei den Briten sanken die Logiernächte um knapp 6 Prozent auf 457'000 und bei den Franzosen um gut 5 Prozent auf 338'000. Auch die Italiener zeigten ein Minus von 8 Prozent. Von den Top-5-Ländern kamen einzig die Amerikaner zahlreicher (+8.4 Prozent). Ein deutliches Plus wiesen auch die Festland-Chinesen (+15.2 Prozent) und die Belgier (+13.3 Prozent) auf.
Von den Schweizer Grossregionen profitierten der Genfersee (+1.9 Prozent) und Zürich (+1.6 Prozent) am meisten. Dagegen mussten das Tessin (-3.2 Prozent) und die Zentralschweiz (-1.2 Prozent) Federn lassen. Die übrigen Grossregionen konnten leicht zulegen.
Alleine im März gingen die Übernachtungen in den Hotels und den 14 Jugendherbergen um 0.7 Prozent auf 3.15 Millionen zurück. Dabei nahmen die Logiernächte der ausländischen Gäste um 1 Prozent ab, während sie bei den Schweizern um 0.3 Prozent schrumpften. (sda)