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Du willst nur das Beste? Voilà:
Fussball-EM 2012. «10vor10» spielt Bilder von Ronaldo ein. «Mit perfekt gegelter Fisur, exakt gezupften Augenbrauen und überall glattrasiert», beschreibt Moderatorin Andrea Vetsch den Portugiesen. «Eine Diva, die nach der Pause sogar mit neuer Frisur auf den Rasen kommt.»
Und dann fällt folgender Satz:
Fussballer und «Pussys»: War da nicht mal irgendwas?
Okay, okay, diese Assoziationen sind natürlich richtig und wichtig, aber eigentlich war etwas anderes gemeint.
Volltreffer! Vetschs Aussage «Manche nennen sie Pussys» bezieht sich natürlich auf Büne Hubers Verbalausraster, als der Eishockey-Fan die Kicker-Konkurrenz böse abgeschossen hat.
Büne Huber spricht Klartext: «Fussball? Pussy-Zeug!»Grossartiges Pauseninterview beim Playoff-Final: Büne Huber zerlegt den Fussball in seine Einzelteile. Die ganze Story gibts hier: http://bit.ly/1Xfi4Ch
Posted by Bluewin Sport on Dienstag, 5. April 2016
Aber wenn man nun über diese Moderation berichten will, fragt sich, was die bessere Schlagzeile ist:
Na ja, eben! Die Beleidigung von heute verkauft sich halt besser als der Beleidigte von gestern. Die Facebook-Unterhaltungsseite Swissmeme schreibt also: «SRF-Moderatorin beleidigt iiskalt Ronaldo» und fügt im Video einen Filmschnipsel aus «Friday» ein: Ice Cube und Chris Tucker kommentieren Vetschs «Pussy» mit einem langgezogenen «Ewwwwww».
Dadurch bekommt auch 20 Minuten Wind von der Sache. «SRF-Frau nennt Ronaldo indirekt eine ‹Pussy›», titeln die Kollegen. Das Swissmeme-Video ist über 500'000 Mal angeschaut worden und hat mehr als 12'000 Facebook-Likes.
Also auf gut Deutsch: Es geht grad rum. Wir von der Online-Journaille haben aber ein vieeeel cooleres Wort dafür.
Eben, ein Schweizer Video geht viral, und die letzten Schnarchnasen, die es mitbekommen, sind natürlich wir bei watson! Die «20 Minuten»-Konkurrenz hat bereits bei SRF nachgefragt: Hat Andrea Vetsch Ronaldo beleidigt?
Obwohl wir von der Schweizer Presse ja stets höchst souverän und gelassen auf schmerzliche Kritik oder unangenehme Nachfragen durch andere Medien reagieren, verpasst das SRF es hier, der ganzen Sache den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Um im Bild zu bleiben: Leutschenbach bohrt sogar noch ein fettes Loch ins eigene Schiff. Denn SRF-Sprecher Stefan Wyss beschwert sich über den Beitrag bei Swissmeme – wir erinnern uns: Da war eine kleine Szene aus «Friday» reingeschnitten worden.
Richtig ist die letzte Antwort: Ohne Not machen die Kollegen auf beleidigte Leberwurst. «20 Minuten» kann unter das erste Foto der Bildstrecke schreiben: «Illustration oder Beleidigung? Die Anmoderation von Andrea Vetsch geht viral.» Und der verschlafene watson-Schmierfink spielt mal wieder den medialen Nestbeschmutzer.
Was bleibt da noch, lieber User?
PS: Worum es in dem SRF-Beitrag mit der «Pussy»-Moderation ging? «Die neue Männlichkeit auf dem Fussballplatz». Wenn das der Büne hört ...