Die beiden Spitzenreiter bei der Präsidentenwahl in Afghanistan, Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani, haben ihre Bereitschaft für eine Stichwahl erklärt.
Ex-Aussenminister Abdullah sagte der Nachrichtenagentur DPA in Kabul, er rechne damit, seinen Vorsprung vor Ghani mit der Auszählung weiterer Stimmen auszubauen.
Er halte es weiterhin für «gut möglich», bereits in der ersten Runde mehr als 50 Prozent der Stimmen zu erhalten. Sollte es aber nicht dazu kommen, sei er zu einer Stichwahl bereit, sagte Abdullah.
Nach Auszählung von knapp 50 Prozent der Stimmen der Wahl vom 5. April liegt Abdullah nach Angaben der Wahlkommission (IEC) vom Sonntag bei 44,47 Prozent, gefolgt von Ghani mit 33,18 Prozent.
Ghani betonte am Montag, diese Angaben seien noch nicht endgültig. «Wir glauben weiterhin an den Sieg unserer Mannschaft und es macht nichts, ob dieser Sieg in der ersten oder der zweiten Runde kommt.»
Abdullah sagte, der festgestellte Wahlbetrug werde sich auf das Ergebnis auswirken, werde die Abstimmung aber nicht ungültig machen und auch an der Reihenfolge der Spitzenreiter nichts ändern. Nach Angaben der Wahlbehörde werden Stimmzettel aus 1400 der 21'000 Wahllokalen wegen Betrugsvorwürfen und Unregelmässigkeiten überprüft. (sda/dpa)