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«Freue mich mega»: Das sagt die neue Inhaberin des «Rosenparadies»

Seit Februar ist die Berner Blumenladenkette «Flowerpoint» Konkurs. Nach über 20 Jahren Erfolgsgeschichte mussten alle neuen Filialen geschlossen werden. Nun haben ehemalige Mitarbeitende die Läden in ...
Seit Februar ist die Berner Blumenladenkette «Flowerpoint» Konkurs. Nach über 20 Jahren Erfolgsgeschichte mussten alle neuen Filialen geschlossen werden. Nun haben ehemalige Mitarbeitende die Läden in Thun, Zollikofen und Biel übernommen und führen die Geschäfte unter neuen Namen weiter.

«Freue mich mega»: Das sagt die neue Inhaberin des «Rosenparadies»

Seit Anfang Februar ist die Berner Blumenladenkette «Flowerpoint» Konkurs. Nun haben ehemalige Mitarbeitende die Filialen in Thun, Zollikofen und Biel übernommen und führen die Geschäfte unter neuem Namen weiter.
22.03.2024, 05:2222.03.2024, 17:55
Jan Bernhard / ch media
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Im Februar meldete die Firma «Alohag GmbH» überraschend Konkurs an. Das Unternehmen betrieb die Berner Blumenladenkette «Flowerpoint». Nach über 20 Jahren Erfolgsgeschichte mussten alle neun Filialen im Kanton Bern geschlossen werden. Von den Schliessungen waren 38 Mitarbeitende betroffen. Sie mussten entlassen werden.

Die Coronakrise, steigende Betriebskosten und Baustellen vor einigen Geschäften hätten zum Ende der Firma geführt, wie das Gründerehepaar, Bruce und Elisabeth Locher, auf Anfrage von BärnToday im Februar begründete.

«Blumenfenster» in Thun, «Rosenparadies» in Zollikofen

Rund einen Monat später ist jedoch klar: Die Geschäfte in Thun, Zollikofen und Biel stehen nicht mehr leer. Die Räumlichkeiten wurden von ehemaligen Mitarbeitende von Flowerpoint übernommen. Seit Anfangs März führen sie nun eigene Unternehmen: das «Rosenparadies» in Zollikofen, das «Blumenfenster» in Thun und das «Fleur de Liza» in Biel.

«Die Leute haben Freude. Sie sind froh, dass es hier wieder ein Blumengeschäft gibt», sagt Monika Winiger, Geschäftsführerin vom Blumenfester in Thun. Sie hat den ehemaligen Laden im Bälliz übernommen. Aktuell arbeiten gesamthaft drei ehemalige Flowerpoint-Angestellte im neuen Laden.

Aus der Not wurde eine Tugend

«Der Konkurs ist bei vielen in Thun ‹sauer› aufgestossen», sagt Monika Winiger. Die Stadt Thun verlor damals zwei Blumengeschäfte auf einmal. Die Schliessungen der Flowerpoint Filialen sorgten auch in der Branche für Diskussionen, wie im Video zu sehen ist:

Eigentlich sei es für Winiger kein Thema gewesen, ein eigenes Geschäft zu führen. «Aber als wir es geahnt haben, dass es mit Flowerpoint zu Ende gehen wird, dann habe ich mir es überlegt», erzählt sie. Schlussendlich hat sich der Schritt in die Selbständigkeit «so» ergeben. Damit erhält unter anderem Thun ein Blumenladen zurück. Beim anderen ehemaligen Flowerpoint-Geschäft in der BEKB-Filiale sehe es aktuell so aus, als würden definitiv keine Blumen mehr verkauft.

«Ein Schock: Wir waren plötzlich arbeitslos»

Khaterah Sultani war wie Winiger bei Flowerpoint als Filialleiterin angestellt. Nun hat sie vor rund zwei Wochen das Geschäft in Zollikofen wiedereröffnet und führt es seither alleine. Die Reaktionen sind positiv. Sie habe bereits Aufträge von ehemaligen Kunden. «Obwohl alles schnell ging, bin ich hier ‹mega› glücklich», sagt Khaterah Sultani.

Den Laden zu übernehmen, war für die Geschäftsleiterin des «Rosenparadies» bis zum Konkurs genauso wie für andere Mitarbeitende kein Thema. «Die Schliessung der Geschäfte war für uns ein Schock. Wir waren plötzlich alle arbeitslos», sagt Khaterah Sultani. Deshalb entschied sie sich, selbstständig zu machen und den Laden in Zollikofen zu übernehmen. «Dabei unterstützt mich meine Familie, darüber war ich froh», so Sultani.

«Der Konkurs wurde zuvor abgestritten»

An den Konkurs erinnert sich auch Monika Winiger mit unguten Gefühlen. Besonders bedaure sie, dass die Mitarbeitenden über die finanzielle Schieflage nicht informiert wurden. Dass es der Blumenladenkette schlecht ging, entnahmen sie dem Handelsregister und anderen Quellen, erzählt Winiger.

Ebenso habe das Gründerehepaar den Konkurs bis zuletzt abgestritten. «Das ist enttäuschend», sagt die Geschäftsführerin vom Blumenfenster im Bälliz. Auch Khaterah Sultani sei darüber enttäuscht. Jetzt übernehmen die ehemaligen Filialleiterinnen ihrerseits die Chefinnen-Rolle.

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