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Bei frostigen Temperaturen: Was blüht, ist in Gefahr

Um Frostschäden zu verhindern, werden Pflanzen teils künstlich bewässert, damit sich eine schützende Eisschicht um die Blüten bildet. (Archivbild)
Um Frostschäden zu verhindern, werden Pflanzen teils künstlich bewässert, damit sich eine schützende Eisschicht um die Blüten bildet. (Archivbild)Bild: KEYSTONE/Martial Trezzini

Bei frostigen Temperaturen: Was blüht, ist in Gefahr

Obwohl tagsüber die Sonne scheint und es teils schon frühlingshaft warm ist, herrscht in der Nacht und am frühen Morgen teils noch klirrende Kälte. Die Landwirtinnen und Gärtner im Kanton Bern wissen jedoch damit umzugehen.
05.04.2023, 05:0905.04.2023, 05:09
Salome Studer / ch media
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Die Nächte sind derzeit fast klar und in den frühen Morgenstunden herrschen aktuell noch Minustemperaturen. Auch in der Nacht auf Mittwoch und Donnerstag wird es laut MeteoNews nur Minus ein bis zwei Grad warm.

Für die Berner Bäuerinnen und Bauern ist dies aber kein Grund zur Sorge: «Grundsätzlich, wenn es nicht kälter als Minus zwei oder drei Grad wird, werden die Kulturen in der Landwirtschaft eher nicht Schaden davon nehmen», sagt Jürg Iseli, der Präsident des Berner Bauernverbands.

Wassertropf fungiert als Isolationsschicht

Problematisch sei Frost dann, wenn es kälter als minus drei Grad wird, Blüten bereits vorhanden sind oder wenn sich Kulturen im Keimstadium befinden. Kirschbäume haben laut Jürg Iseli teilweise bereits zu blühen begonnen.

Die Bäume können mit Wasser, sogenannten Vernebelungsanlagen, geschützt werden. Der Wassertropf gefriert auf der Blüte und fungiert als Isolationsschicht, sodass die Kälte nicht vordringen kann. Auch bei Kulturen, die mit Vlies oder Plastik bedeckt sind, passiere nichts. Nicht geschützte Kulturen könnten bei Frost hingegen Schaden nehmen.

Auch das Garten-Center Säriswil bereitet sich jeweils auf kalte Nächte vor: Zum Verkauf stehende Stauden werden mit Vlies bedeckt und so geschützt. Sie seien oft schon ausgetrieben und würden bereits kleine Blüten und Blätter zieren – diese seien jedoch noch nicht abgehärtet und würden erfrieren bei diesen tiefen Temperaturen, sagt Mitarbeiterin Rebecca Krapf. Anfällig seien beispielsweise Hortensien oder Pfingstrosen.

Pflanzen können schwitzen

Um bereits gekaufte Pflanzen in kalten Nächten möglichst gut zu schützen, rät sie, diese in Vlies einzupacken und nahe an eine Hauswand zu stellen. Verwende man Vlies, sei es wichtig, dieses am nächsten Morgen wieder zu entfernen – damit die Pflanzen nicht zu schwitzen beginnen.

Der Frost sei für Pflanzen besonders dann gefährlich, wenn sie gerade erst frisch gekauft wurden, angetrieben sind und noch nicht an die Kälte gewöhnt sind. Pflanzen, die schon ausgepflanzt sind, seien hingegen robuster – und auch Erdbeeren, Heidelbeeren oder Johannisbeere würden die tiefen Temperaturen gut aushalten, sagt Rebecca Krapf.

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