Lukas Meier: Etwas weniger als erwartet. Es sind knapp über 300 Leute dabei, die via Car oder individuell anreisen und das Spiel gemeinsam mit uns im Stadion verfolgen.
Belgrad ist für YB kein Neuland. Wir haben schon gegen Roter Stern und Partizan Belgrad gespielt. Neue Städte wie etwa Leipzig sind deshalb attraktiver. Klar ist die Stimmung in Belgrad grossartig, eine Reise nach Serbien kann aber auch mühsam sein. Bei einer der letzten Fanfahrten mussten wir etwa bis um halb zwei Uhr morgens im Stadion ausharren. Zudem haben wir mit YB viele Auswärtsspiele. Da muss sich der eine oder andere auch aus Kostengründen gegen die Reise entscheiden.
Natürlich war der Konflikt im Norden des Kosovo in den Medien und deshalb bei den Leuten ein Thema. Vor Ort wird uns der Konflikt aber wohl nicht beeinflussen.
Dazu macht man sich selbstverständlich Überlegungen. Das macht man vor jedem Spiel zu verschiedenen Aspekten. Unsere Fans sind aber nicht dafür bekannt, dass sie stark provozieren. Wir machen uns diesbezüglich keine Sorgen und denken, dass es für niemanden Probleme geben wird.
Es wird eine grossartige Stimmung, das war bei unseren Spielen in Belgrad immer so. Ich hoffe, dass wir mit 300 Bernerinnen und Bernern etwas dazu beitragen können. Der sportliche Erfolg von YB würde da natürlich helfen.
Unser Hauptaspekt ist es, verlässliche Informationen zu liefern – bei der Anreise und bei den Treffpunkten. Wir bieten allen Partien den Dialog an und versuchen Probleme bereits im Vorfeld zu antizipieren und zu lösen. Während der Fanfahrt sind wir stets Ansprechpartner für die Fans, die Verantwortlichen des Clubs und die Sicherheitskräfte.
Nein, das ist alles vorgegeben. Es wird einen Treffpunkt ausserhalb der Stadt geben. Von dort aus geht es dann mit dem Car zum Stadion. Das ist eigentlich immer so – national und international.
International ist es immer spezieller, als wenn man zum 50. Mal in den Letzigrund fährt. Es birgt Unsicherheiten, aber mittlerweile ist das für uns und auch für die Fans Routine. Es gibt gewisse Orte, wo wir etwas mehr Bammel haben, beispielsweise in Spanien wegen der dortigen Polizei. Auf dem Balkan haben wir bisher immer gute Erfahrungen gemacht, auch im Dialog mit den Behörden.
Es gibt Länder, die bekannt sind für Gewalt an Fans oder anderen Gruppierungen. Dazu gehört Spanien, das auch von der EU dafür beobachtet wird. Negative Erfahrungen haben wir auch in Rotterdam, Anderlecht oder Turin gemacht. Bei einer Reise in diese Destinationen war die Unsicherheit und Anspannung deutlich grösser. Die Polizei reagierte jeweils stark auf die kleinsten Verstösse, nahm Personen gar in Haft. Auch solche, die sich nichts zuschulden kommen liessen, wurden dabei teilweise schikaniert.
Wenn man sportlich etwas erreichen will, ist Roter Stern jener Gegner, den man fordern muss. Auswärts wäre zumindest ein Unentschieden sehr wichtig, wenn man den dritten Platz erreichen will. Das wäre für die weitere Kampagne und die Stimmung bedeutsam. Die Absprache mit den serbischen Behörden läuft dabei mehrheitlich über die Sicherheitsabteilung von YB.