Bei einer Verfolgungsjagd in Italien ist ein 17-Jähriger von einem Schuss aus einer Polizeiwaffe tödlich verletzt worden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll sich der Schuss aus der Waffe eines Beamten aus Versehen gelöst haben. Italien reagierte empört auf den Vorfall, es kam zu Protesten. In Neapel wurde am Freitag ein Polizeiauto komplett zerstört, ein weiteres stark beschädigt.
Der 17-Jährige und zwei weitere Jugendliche waren demzufolge in der Nacht zum Freitag in Neapel zu dritt auf einem Motorroller unterwegs, als die Polizisten sie anhalten wollten.
Auf den Befehl reagierten die Männer nicht, weshalb die Carabinieri sie verfolgten. An einem Kreisel verlor der Fahrer des Rollers laut den Berichten die Kontrolle über das Fahrzeug, die Jugendlichen stürzten. Das spätere Opfer flüchtete sofort zu Fuss, einer der Beamten nahm die Verfolgung auf. In diesem Moment soll sich der Schuss gelöst und den jungen Mann getroffen haben. Er starb wenig später im Spital.
Bereits am 31. Juli hatte es in Neapel einen ähnlichen Vorfall gegeben. Damals wurde ein 27-jähriger Mann tödlich von einer Kugel getroffen, nachdem er ein Pärchen ausgeraubt hatte. Während ihm Handschellen angelegt wurden, soll sich eine Kugel gelöst haben.
Nachdem im August in der US-Stadt Ferguson ein Jugendlicher von der Polizei erschossen wurde, kam es zu tagelangen schweren Ausschreitungen. (whr/sda/dpa)