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Edvin Uncorked
24.01.2020, 15:5025.01.2020, 13:32
Madelyne Meyer
Wenn du zu den 90% Schweizer gehörst, die Weine nach dem Etikett auswählen, dann bist du hier genau richtig. Willkommen im Auffangbecken.
Ich gehen davon aus, dass du Wein trinkst, Wein liebst, aber davon keine vertiefte Ahnung hast. Eventuell weisst du noch knapp, welche Weine du liebst und welche du hasst. (Als könnte man einen Wein hassen …)
Auch nehme ich an, dass du meistens den gleichen Wein oder Prosecco kaufst. Einfach mal auf Nummer sicher gehen. Das Leben ist unberechenbar genug. Aber was ist, wenn du einen neuen Wein auswählen könntest, ohne komplett daneben zu greifen?
Hier ein paar einfache Tipps:
Setz dein Geografiewissen ein
Kühles Klima sorgt für säurebetonte Weine. Heisses Klima sorgt für reife, schwerere Weine. Suche nach diesen Regionen und Ländern, wenn du knackige, frische Weine magst:
- Südtirol, Veltlin (Italien)
- Chablis, Burgund (Frankreich)
- Mosel (Deutschland)
- Chile
- Österreich
- Schweiz
- Central Otago (Neuseeland)
- Oregon (USA)
Suche nach diesen Regionen, wenn du schwerere Weine mit etwas höherem Alkoholgehalt suchst:
- Sizilien, Sardinien, Apulien (Italien)
- Languedoc-Roussillon, südliches Rhônetal (Frankreich)
- Argentinien
- Kalifornien (USA)
- Südaustralien, New South Wales (Australien)
Etiketten-Hinweis: Zucker
Ein paar Indizien auf dem Etikett können dir verraten, ob im Wein eine gewisse Restsüsse (Zucker wurde nicht komplett in Alkohol verwandelt) bemerkbar sein wird:
- Trocken: Absolut zero Zucker (hat nichts mit dem austrocknendem Effekt eines Rotweines zu tun. Es sind Tannine, die diesen Effekt auslösen).
- Spätlese: Süsse Weissweine aus vollreifem Traubengut
- Auslese: Süsse Weissweine aus vollreifem, oft edelfaulem und selektivem Traubengut
- Beerenauslese: Süsse Weissweine aus voll- oder überreifen oder von Edelfäulnis befallenen Trauben
- Trockenbeerenauslese: Süsse Weissweine aus 100 % von Edelfäulnis befallenen Trauben
- Lieblich ist ein anderes Wort für süsslich
Etiketten-Hinweis: Ausbau im Holzfass oder Stahltank
Holzfässer werden mehrheitlich geröstet. Das heisst, die Innenseite wird mit Feuer behandelt/getoastet, was den Zucker im Holz karamellisiert. Stark behandelte Fässer können dem Rotwein gewisse Aromen abgeben, wie Schokolade, Zimt, Karamell, Vanille. Genau, die sogenannten Röstaromen. Falls du diese Aromen magst, bist du am richtigen Ort. Plus: Je länger ein Wein im Holzfass ist, desto mehr kann er sich entfalten und wird geschmeidiger.
Wenn der Wein im Tank reift, mehrheitlich Weisswein, dann steht die Fruchtigkeit im Vordergrund. Jetzt liegt es an dir herauszufinden, was für ein Ausbautyp du bist.
Etiketten-Hinweis: Alte Reben
Alte Reben werfen weniger Ertrag (Trauben) ab als junge, weil sie geschwächt und müde sind. Ähnlich wie wir, irgendwann stoppt man die Performance. Weniger Ertrag steht für Qualität, da nicht einfach haufenweise Trauben, egal in welchem Zustand, geerntet werden. Zudem ist ihr Wurzelnetz dermassen ausgeprägt, dass sie mehr Mineralien aufnehmen können und so komplexer im Gaumen wirken.
Etiketten-Hinweis: Auf der Hefe ausgebaut
Wenn der fast fertige Wein auf der Hefe ausgebaut (gelagert) wird, wirkt er normalerweise runder, ein wenig schwerer und geschmeidiger. Eventuell entdeckst du Aromen von Brioche oder Gipfeli. En Guete.
Etiketten-Hinweis: auf so und so viel Meter
Reben sind ähnlich wie wir. Nicht nur werden sie mit dem Alter besser, sie lieben auch Sonne, frische Luft und Bergeshöhe. Da gedeihen sie auch speziell gut, denn Berge und Hänge bieten drei entscheidende Kontraste gegenüber Tälern:
- Direktere und konzentriertere Sonneneinstrahlung: fördert Tannine, macht lagerfähige Weine
- Dramatische Temperaturschwankungen: Intensives Sonnenlicht lässt die Trauben genügend geschmacksverstärkende Zucker zu produzieren und die kalten Nächten bedeuten, dass die Trauben ihre Säure und Komplexität bewahren.
- Aussergewöhnliche Drainage.
Wandern ist des Rebens Lust. Jupäidibäida.
Offene Fragen stellen
Bester Tipp meinerseits: Wenn es um Wein kaufen geht, dann geh zu einem Weinfachhändler, der dir tatsächlich helfen kann und stelle folgende Fragen:
- Was trinken Sie momentan gerne (für die ganz Mutigen unter euch)
- Welche Weine mögen Sie, die sich in der Preisklasse von rund 20 Franken befinden? (für die Finänzler)
- Was gibt es Neues? (Wenn Du dich vor lauter Abenteuerlust gar nicht mehr spürst)
- Ich mag Amarone. Haben Sie was in der Richtung? (Für die, die schon einen blassen Schimmer haben)
Etiketten-Hinweis: Alkoholvolumen
Die Alkoholprozente auf dem Etikett verraten Dir viel über den Inhalt:
- Rotwein unter 13,5%: eher leicht, gradlinig, evtl. säurebetont
- Rotwein über 13,5%: Eher schwerer, voluminöser, voller
- Weisswein unter 13%: Spritzig, frisch, evtl. eher säurebetont
- Weisswein über 13%:
How much is the fish?
Falls du dich wieder beim Fachhändler deines Vertrauens vorfinden solltest, dann frag ihn tätsch use:
«Wieso sollte ich einen Wein über CHF 20/ 25.- kaufen?»
Er oder sie wird dir erklären, weshalb und du lernst jedes Mal dazu. Plus: Mit Learning by Drinking kommst du auf den Geschmack.
In diesem Sinne: Cheers!
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Wer gestern überhaupt noch nachhause gekommen ist, fragte sich heute wohl nicht selten, ob er nicht besser gleich da geblieben wäre. Fragt sich das ein Schulkind, kann die Antwort durchaus ja sein. Fragt sich das ein Arbeitnehmer, ist die Antwort meist nein.
In der Schweiz herrscht auch bei Schneefall Schulpflicht. Eine Gemeinde darf deswegen nicht generell beschliessen, die Schule bei Schlechtwetter ausfallen zu lassen. Gleichzeitig ändert Schneefall aber auch nichts daran, dass die Kantone für den zumutbaren Schulweg verantwortlich sind. Wenn also der Schulweg zu gefährlich ist, müssen sie die Gefahr beseitigen. Da das bei zugeschneiten Strassen und drohenden Dachlawinen nicht auf die Schnelle möglich ist, kann die Schule Schulkinder dispensieren, sofern sie nicht gefahrlos zur Schule gehen können. Der Kanton Bern sieht dies gar ausdrücklich in seiner Absenzenverordnung für die Volksschule vor: Als entschuldigte Absenzen gelten auch «äusserst schwierige Schulwegverhältnisse infolge schlechter Witterung».
Zudem haben sie doch eine etwas längere Weinbautradition als die Amis oder Neuseeländer.
Für die mit null Ahnung gilt:
1. Geht zu Eurem nächsten Detailhändler. Dessen Weinsortiment entspricht den regionalen Vorlieben und ist qualitativ einwandfrei.
2. Wählt dann nach Farbe (rot/weiss), Preis, Herkunft, und etwaigen Angaben wie z.B. zu welchem Essen der Wein passt.
3. Wichtigster Punkt: Probieren! Kauft eine Flasche, nicht zu gross, nicht zu teuer und degustiert sie daheim in aller Ruhe.
Welchen Wein schenken?
- Denen, die gern Wein trinken: In Erfahrung bringen, welchen Wein sie mögen.
- An Weinkenner: Eine Schachtel Lindor - Kugeln.