Ob in Maestrani's Chocolarium nach Flawil, in den Greifvogelpark nach Buchs oder ins Fashion Outlet nach Landquart, ob zum multimedialen Erlebnis Light Ragaz in die Taminaschlucht bei Bad Ragaz, nach Sargans ins Gonzen-Bergwerk mit dem 90 Kilometer langen Stollen unter Tage oder doch lieber nach St.Gallen in die Stiftsbibliothek, wo man der Vergangenheit und Schepenese, einer ägyptischen Mumie, ins Auge blicken kann: Der Interregio IR13 ist nicht nur eine bequeme und landschaftlich schöne Verbindung zwischen Wil und Chur. Er ist auch der ideale Reisebegleiter für die zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten entlang der Strecke. Aussichtsreiche Wandertouren, wie die zwei nachfolgend beschriebenen, sind natürlich auch darunter.
In Sargans heisst es aussteigen aus dem IR13 und einsteigen in den Bus nach Wangs, zur Talstation der Pizolbahnen. Diese bringt Wanderfreudige erst mit der Gondel-, dann weiter mit der Sesselbahn zur Bergstation Pizolhütte am Wangsersee. Der Ausgangspunkt für die Panoramawanderung, die zu den schönsten der Schweiz zählt, liegt auf 2227 Metern. Ab hier geht es rund eine Stunde in die Höhe zur Wildseelücke. Der Aufstieg wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt: Bündner, Glarner und Vorarlberger Alpen im Blick, dazu das türkisfarbene Wasser des Wildsees, der aus der kargen Alpenlandschaft heraussticht. Einen kurzen Abstieg später zeigt sich der tiefblaue Schottensee. Beim Übergang über die Schwarzplangg lohnt sich der Blick zurück auf die Glarner Alpen im Hintergrund und davor Pizolgletscher, Ringelspitz, Piz Sardona, die alle zum Unesco-Weltnaturerbe Sardona gehören.
Nach dieser beeindruckenden Aussicht führt die 5-Seen-Wanderung zum Schwarzsee, wo man mit etwas Glück Gämse, Steinböcke oder Adler beobachten kann. Ein weiteres Highlight auf der Route sind die sagenumworbenen «Steinmannli». Ursprünglich waren es fünf, die rund drei Meter in die Höhe ragten. Von diesen ist heute nur noch einer übrig, dafür sind seit den 1960ern rund 50 neue, kleinere «Steinmannli» dazugekommen, die von Schülerinnen und Schülern auf ihren Schulreisen gebaut wurden. Weiter geht es zum Baschalvasee, der zauberhaft grün schimmert. Der Abstieg führt zur Station Gaffia, wo die Wanderer mit der Bergbahn zurück nach Wangs gelangen.
Einen anderen Blick auf das Unesco-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona erhält, wer sich auf den Dreibündenstein begibt. Ausgangslage ist die Alpenstadt Chur, die ebenfalls auf der Strecke des IR13 liegt. Dank stündlichen Abfahrten ist sie rasch und bequem erreicht. Umsteigen auf die Bergbahn, die Wanderer rund 1000 Meter hinauf zum Hochplateau Brambrüesch befördert. Hier startet die rund vierstündige Panorama-Rundwanderung mit einem Anstieg von 600 Höhenmetern, die es zum Dreibündenstein zu überwinden gilt.
Dieses historische Denkmal, das auch Grenzpunkt ist, liegt auf 2160 Metern über Meer und bietet eine atemberaubende 360-Grad-Aussicht von den Churer Hausbergen bis zu den Glarner Alpen. Die Gebirgsüberschiebung des Unesco-Weltnaturerbes Sardona zeigt sich vom Ringelspitz gegenüber bis zu den Flimser Bergen. Mit dieser majestätischen Gipfelkulisse im Blick lohnt es sich, eine Pause mit einer Stärkung aus dem Rucksack einzulegen. Der Abstieg zur Station der Gondelbahn im Bergdorf Feldis führt am idyllischen Bergsee Leg Palus vorbei. Und aus der Gondel sieht man auf die Rhäzünser Rheinauen hinab, die intakteste Auenlandschaft der Schweiz. In Rhäzüns geht es von der Gondel auf den Stadtbus und zurück zum Bahnhof Chur.