Auf einer Kochfaulheits-Skala von eins bis zehn schätze ich mich als sechs oder sieben ein. Ich schneide das Gemüse zwar noch selber klein und brate Zwiebeln an, aber wehe, das Köch braucht länger als 30 Minuten, bis es fertig ist. Ich habe auch meine vier, fünf Standardgerichte. Das spart Denkenergie.
Diese Kochfaulheit kombiniert mit meinem Effizienz-Fimmel lässt sich hervorragend für meinen Blog nutzen. Es soll ja ums Energiesparen gehen.
Kurzer Reminder, weil sich vermutlich niemand mehr an meinen ersten Blogbeitrag erinnert (ich musste selber nochmals nachlesen): Die Küche steht mit Kochen, Geschirrspülen, Kühlen und Gefrieren auf Platz drei des Energieverbrauchs im Haushalt, direkt nach dem Heizen und dem Warmwasserverbrauch. Die Spülmaschine habe ich schon abgetischt.
Und wie könnte man in der Küche besser weniger Strom verbraten, als möglichst effizient zu kochen?
Vor einiger Zeit habe ich das Kochen aus einem Topf entdeckt. Das gibt es seit – ich weiss nicht genau – ein paar tausend Jahren? Unsere Grossmütter haben schon so gekocht und nannten es Eintopf. Heute heissen diese Gerichte im Internet One Pot Meals. Vermutlich, weil niemand mehr so was wie «Grosis Eintopf» kochen will. «One Pot Chicken Curry Rice» oder «One Pot Mac ’n’ Cheese» klingt da schon vielversprechender.
Ich koche nicht gerne nach Rezept, weil ich dann garantiert immer Zutaten verwenden soll, die ich einmal alle Schaltjahre brauche und die dann im Schrank vergammeln.
Für meine One Pot Meals verwende ich zum Beispiel irgendeinen Reis, braune Linsen oder Kartoffeln als Grundlage. Je nach Saison kommt Gemüse wie Rüebli, Auberginen, Peperoni, Gemüsezwiebeln, Spinat oder Weisskohl dazu und frische Tomaten oder Sugo. Je nach Garzeit schmeisse ich eins nach dem anderen in den Topf und lasse es vor sich hin köcheln.
Bei mir dauert das One-Pot-Kochen inklusive Rüstzeit meist gegen 45 Minuten. Aus Effizienzgründen und weil der Zeitaufwand über meiner Schmerzgrenze liegt, koche ich für meinen Partner und mich jeweils die dreifache Menge. Das nennt sich dann «Meal Prep».
Um Energie und Zeit zu sparen, schöpfen wir am nächsten Tag zwei Portionen in die kleine Pfanne und wärmen nur das auf, was wir essen.
Ich muss aber gestehen, ich hab One Pot noch nie mit Pasta ausprobiert. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Nudeln al dente werden – egal mit welcher Sauce. Für Tipps und Tricks in der Kommentarspalte bin ich euch sehr dankbar!
Auch mit tierischen Produkten bin ich sehr vorsichtig. Denn meinen Eintopf kann ich einfach zwei Tage auf dem kalten Herd stehen lassen, ohne dass was gammelt. Aber sobald Rahm, Käse oder Fleisch im Topf ist, müssten wir das ganze Ding wohl in den Kühlschrank stellen, wo es Platz und Energie frisst. Oder welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Wenn wir unsere zwei Portionen in der kleinen Pfanne aufköcheln, packt sich mein Partner manchmal noch Wienerli oben drauf und kocht sie kurz mit. Beim Gemüserisotto kommt der Parmigiano ebenfalls erst in der kleinen Pfanne dazu oder direkt auf den Teller.
Insgesamt sparen wir mit der One-Pot-Meal-Prep-Kombi viel Zeit, weil wir weniger kochen und abwaschen müssen. Was den Energieverbrauch am Herd betrifft, können wir den mehr als halbieren, weil wir nur eine statt zwei oder gar drei Herdplatten brauchen und beim Aufwärmen die Platte nur 10 statt 30 oder 40 Minuten eingeschaltet bleibt.
Leider bin ich kein grosser Back-Fan. Wähen und Aufläufe dauern mir einfach zu lange und man erfährt erst ganz am Schluss, ob das Essen was geworden ist.
Ich gehöre auch zu den Menschen, die das Essen beobachten müssen, während es kocht. Am Herd kann ich wenigstens immer mal wieder umrühren und würzen, aber beim Backofen stehe ich dann alle zwei Minuten hin und fühle mich überflüssig. Abgesehen davon ist der Backofen laut Studie der grösste Energiefresser, wenn es um warme Mahlzeiten geht. Das kommt mir als Energiespar-Tante gerade recht.
Und hier noch (m)ein Guetzli-Tipp (Rezept kann man es nicht nennen) für alle Backfaulen: Nach Belieben Nüsse und Trockenfrüchte hacken. Eine Tafel Schoggi im Wasserbad schmelzen. Hackmasse in die geschmolzene Schokolade einrühren. Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf ein Backpapier setzen und abkühlen lassen. Fertig.
An alle, die lieber backen als ich: Schreibt eure Energiespartipps für den Backofen gerne in die Kommentarspalte!