Die chinesische Firma Qiaobi wirbt in ihrem neuen Clip für Waschmittel. Doch da geht es nicht um dreckige Wäsche, die wieder strahlend sauber wird. Hier wechselt ein Mann seine Hautfarbe, nachdem er der Waschmaschine entsteigt.
Es ist nicht einfach die Malerfarbe, die ihm aus Gesicht und Kleidung gewaschen wird, es ist die der Haut. Der Mann ändert nach dem rabiaten Waschgang seine ethnische Zugehörigkeit. Und die chinesische Dame, die ihn in die Trommel gesteckt hat, ist mehr als erfreut über das Resultat. «Change starts with Qiaobi», lautet der Slogan.
Hier werde die schwarze Hautfarbe als schmutzig dargestellt, meinen die einen und halten darum die Werbung für ausgesprochen rassistisch.
#Qiaobi #China #ImBlackNotDirty, we don't need to be washed in the machine #SocialMarketing goes #Racist
— Florence Naluyimba (@Floramujaasi) 27. Mai 2016
What an ad! pic.twitter.com/VxQqv2Pxgj
Andere wiederum sehen in der Werbung nicht viel mehr als einen Witz: Die Reinigungskraft des Waschmittels werde hier überspitzt dargestellt.
Und einige fragen sich, ob Qiaobi nun die Fail-Werbung des Jahrhunderts produziert oder doch eher den Titel Marketing-Genies des Jahrhunderts verdient habe.
#POLL #Qiaobi: IS Chinese SOAP Commercial.RACISM or MARKETING GENIUS? VOTE ON MY POLL. . https://t.co/8ppD663K4z
— Randy Economy (@EconomyRadio) 28. Mai 2016
Der chinesische Clip spielt offenbar auf eine italienische Werbung an, die vor einigen Jahren den gegenteiligen Wandel propagierte: Vom weissen (untrainierten, haarigen und alten) hin zum schwarzen (sixpackbestückten, rasierten und jungen) Mann. Weil Farbe eben besser sei.
Der Firmenbesitzer sagte BBC China, dass er gar nicht gemerkt habe, dass der Clip rassistisch sei, bis es ihm jemand erklärt habe. «Um ehrlich zu sein», fügte er hinzu, «ich habe diesem Video nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt.»
Auf der chinesischen Plattform Weibo sorgt diese Aussage grösstenteils für Empörung:
(rof)